Es gibt Menschen, die mutig genug waren, auf das Wort der Ampel zu vertrauen, die sich das alles mal durchgerechnet und dann entschieden haben, ihr Auto zu verkaufen. Man kann sich gut vorstellen, wie sauer die nun sind, weil ihre Kalkulation nicht mehr aufgeht.
In solchen Kalkulationen kommen die Kosten für ein Auto in Größenordnung von 200-300 Euro pro Monat vor. Das DT bringt eine Ermäßigung gegenüber dem Monatstarif des lokalen Verkehrsbunds von wie viel? 50 Euro? Oder vllt. 100 Euro, wenn mann durch zwei Tarifzonen pendeln muss? Das wäre eine Größenordnung die eventuell Einige zum Wechsel von Auto auf Schiene antreibt. (Nach Angaben der Verkehrsgesellschaften ist aber der Anteil solcher Bahn-Neukunden gering.) Ich bezweifle aber sehr, dass eine Verteuerung um 8 Euro oder sogar 20 Euro die Kalkulation maßgeblich ändert. Man sollte auch bedenken, dass die Autohaltungskosten (z. Bsp. Versicherungskosten) von der Inflation betroffen sind.
Im Gegenteil, ich glaube, dass der größte Vorteil des DT darin besteht, dass die Verkehrsbunde nicht mehr über die Gestaltung der Tarife und Preise um Neukunden werben können. Der Preis steht fest. (Leider nur für zwei Jahre - das ist ein wichtiger Kritikpunkt.) Stattdessen müssen die Verkehrsgesellschaften ihr Angebot verbessern, z. Bsp. indem Sie Bikesharing, Carsharing oder Parkplätze (für Autos oder E-Bikes) an Bahnhöfen für ihre Kunden (inkl. DT-Abonennten) vergünstigt oder sogar kostenlos anbieten. Ich glaube solcher Service könnte viel mehr Leute, vor allem auf dem Land, dazu bringen mehr Fahrten mit Bahn statt mit Auto zu absolvieren.