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Eine Bushaltestelle, an der nie ein Bus hält
(www.br.de)
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Die Kritiker dürfen dann gerne die Suchaktion unterstützen wenn es mal wieder heißt: Bewohner vermisst.
Das habe ich mal erlebt. Im Winter, abends und mit Polizeihubschrauber im Tiefflug. Gefunden wurde die Person erst am nächsten Tag: tot.
Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die real betroffenen Personen lieber diese Haltestellen haben.
Der Polizeihubschrauber ist oft nur die Spitze des Eisbergs, "vermisste Person" bedeutet auch gerne mal Wandertag für sämtliche Hilfsorganisationen in der Gegend. Je nachdem, wie es den Leuten geht (Demenzpatienten vergessen auch gerne mal Essen und Trinken) und wie lange sie vermisst sind, ist das Ergebnis für den Aufwand dann auch nicht immer ein positives.
Wenn man die Leute mit einer Fake-Bushaltestelle mit wenig Aufwand und zwanglos vor einem Teil der Konsequenzen ihrer Krankheit schützen kann, ist das gut, denn die Alternativen sind in der Regel ein noch schlimmerer Eingriff in die Selbstbestimmung, denn das würde in der Praxis unseres kaputtgesparten und profitgetriebenen Gesundheitswesens sowas bedeuten wie Einsperren oder medikamentös Ruhigstellen.
Absolut. Aber die Erfahrung, wie dieser Hubschrauber erst im tiefen Schwebeflug die Stille dieser winterlichen, stockdunklen Stadt zerschnitt und es dann plötzlich in meiner Wohnung gleißender Tag wurde, als der mit seinen Scheinwerfern unser Haus erwischte, hat sich mir ziemlich eingebrannt..
Ja, die Dinger haben krasse Scheinwerfer. Wobei die wirklich beeindruckende Technik, die die haben (Stabilisierte optische und Wärmebildkamera mit sehr starken Zoomoptiken), von außen eher unscheinbar aussieht.
Die Kritiker haben nicht einen Hauch der Ahnung, was Demenz ist und wie mit erkrankten umzugehen ist; in einer Welt in der sich jeder für einen Experten hält.
Laut Wikipedia kommt die Kritik eben nicht nur von fachfremden Personen. Nur weil der Artikel die Kritiker*innen nicht genauer benennt, müssen wir jetzt auch nicht anfangen unsere eigenes Bild auf sie zu projezieren.
Der Einfachheit halber habe ich den Absatz aus dem Wikipedia Artikel mal rauskopiert;
Diese Experten vergessen dabei, dass die Erkrankten ja nicht täglich da sitzen und stundenlang warten.
Diese Maßnahmen sind ein Fallback, falls einer doch mal "ausbüchst" und es dem Pflegepersonal zu spät auffällt.
Ich habe große Zweifel das sie sowas vergessen. Finde das irgendwie lächerlich, dass du denen so viel unterstellst hier.
Mag an der ungenügenden Wiedergabe der Kritik liegen, aber so scheint die mir sehr unkonstruktiv zu sein. Was ist denn die Alternative? Die Leute einfach laufen zu lassen? Wenn die dann irgendwo rumlatschen und sich nicht mehr zurecht finden, wird es denen wohl auch nicht besser gehen.
Als Fallback finde ich die Haltestelle auch gut. ich habe mal eine Doku über so ein "Dorf" mit Demenzkranken gesehen, welches halt so aufgebaut war, dass das halt wie ein kleines Dorf ist, welches aber auch abgetrennt ist und so konstruiert, dass sämtliche Wege Rundwanderwege sind. Das ist halt dann ganz gut, wenn die normalen Wege gar nicht erst raus führen.
Steht eventuell in der erwähnten Broschüre, die auch im Wikipedia Artikel verlinkt ist. Ich hab aber auch kein Interesse nachzuschauen was sich dort gewünscht wird, weil ich die Bushaltestelle auch ganz praktisch finde, besonders wenn es nicht genug Pflegepersonal für mitfühlendere Lösungen gibt.
Mal der betreffende Teil aus der Wikipedia Quelle (Norbert Lübke, Sybille Ziegert, Hans Gerber, Bernhard Fleer, Ernst Eben, Uwe Brucker, Jürgen Brüggemann: Grundsatzstellungnahme Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen, Herausgegeben vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS), Essen, 2009, S. 81–82. 82)
Das sind halt glaube ich zwei Dinge. Die Kritik kritisiert die Bushaltestelle, sofern sie im üblichen Aufhentaltsbereich der Bewohner ist. Der im Artikel beschriebene Zweck würde für mich eher eine Platzierung am Ausgang vom Gelände implizieren, sodass Leute, die sich vom Acker machen wollen eher da warten und wieder aufgelesen werden können.
Soetwas passiert halt mal, das hat nichts mit Unterstellung zu tun. Pflegepersonal ist auch nur menschlich.
Referenz: Meine Schwester ist im Pflegedienst und kann davon häufig berichten.
Ja genau und wir hier in den Kommentaren, die wahrscheinlich hauptsächlich nichtmal den ganzen Artikel gelesen haben werden natürlich jede einzelne Perspektive beachten wenn wir Kommentare schreiben, weshalb es super konstruktiv ist die Kritiker*innen zuerst als fachfremd zu bezeichnen und ihnen dann zu unterstellen, dass sie etwas vergessen haben, ohne auch nur einmal die tatsächliche Broschüre angeschaut zu haben /s
Hierauf hatte ich mich bezogen, worauf du dich dann nicht bezogen hattest obwohl das mit eine der hauptaussagen des Kommentars gewesen war.
Mir gings hauptsächlich darum den Unterstellungen was entgegenzusetzen. Das Menschen, auch sogenannte Expert*innen, Fehler machen ist auch ein Punkt den ich so stehen lassen würde, wenn er mit guten Willen vorgetragen wird.
Oki, dann sind wir ja auf der selben Seite :)
So viel, aha. Viel Spaß beim Lächeln.
Was will man in einem Land mit 80 Mio Fußball-Bundestrainern auch erwarten.
Es ist auch möglich DInge zu kritisieren ohne ihre Abschaffung zu fordern. EIne Kritik am Bestehenden kann eine sehr gute Grundlage sein um etwas zu verbessern oder eine bessere Alternative zu finden.
Das können die wahrscheinlich nicht, weil sie schon der Gedanke, den Bewohner möglicherweise tot oder halbtot in seiner Scheiße liegend zu finden, schwerstens traumatisiert. Außerdem ist die Alarmierung zu einer solchen Suchaktion für die Mitwirkenden in der Regel ein sehr plötzlicher und unerwarteter Eingriff in die Selbstbestimmung, das geht also gar nicht.