this post was submitted on 11 Sep 2025
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Deutschland

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[–] rbn@sopuli.xyz 1 points 4 days ago* (last edited 4 days ago) (2 children)

Wäre trotzdem schlau, wenn die Bevölkerung für verschiedene Szenarien mal grundlegende Empfehlungen hätte. An wen wenden, wenn Telefonnetz zusammenbricht? Wo gibt es Material wie Sandsäcke bei Hochwasser? Wo ist der nächste Schutzraum im Falle eines Angriffs? Welche Unfallgefahren bestehen in der Nähe (z.B. durch chemische Industrie) und wie verhalte ich mich?

Man könnte ja im Rahmen des Warntags je Gemeinde o.ä. so einen DIN A4 Flyer verteilen mit den wichtigsten Gefahren und der richtigen Reaktion am konkreten Ort.

Im Ernstfall zählt im Zweifel jede Minute und immer mehr Leute haben gar keinen Fernseher oder Radio mehr. Geschweigedenn mit Batterie.

[–] CosmoNova@lemmy.world 2 points 4 days ago (1 children)

Einige der Maßnahmen könnten die Bevölkerung unironisch verunsichern. Zum Beispiel erwarten die meisten Städte und Kommunen, dass alle Haushalte für mehrere Wochen bis Monate Nahrung im Haus haben. Zu jeder Zeit. Dass das nicht der Realität entspricht und auch einfach unrealistisch ist, wissen die selbst, deshalb gehen die damit auch nicht hausieren.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 2 points 4 days ago (1 children)

Große Mengen Lebensmittel, auf die nicht regelmäßig zugegriffen wird zu bevorraten, ist auch nicht gerade einfach, da hat man dann mit begrenzter Haltbarkeit, möglichem Schädlingsbefall und dergleichen zu tun, ganz davon abgesehen, dass man überhaupt geeignete Lagerflächen braucht. Kleine Kommunen können das überhaupt nicht leisten und große können das nicht für ihre gesamte Bevölkerung machen.

[–] foenkyfjutschah@programming.dev 1 points 3 days ago (1 children)

das haben doch supermärkte alles gelöst, und die wären ja dann gut zugänglich.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 2 points 3 days ago (2 children)

Supermärkte sehe ich in dem Fall auch als eine Quelle für Lebensmittel an. Soweit ich weiß gibt es aber keine flächendeckenden Konzepte, wie die Verteilung an die Bevölkerung laufen soll. Aber dass man da ad hoc Lösungen findet, sollte eigentlich kein Problem sein. (die zuständigen Stellen für den Katastrophenschutz haben jedenfalls die nötigen Kompetenzen, sehr viele Dinge einfach anzuordnen) Gerade in dicht besiedelten Gegenden wird es aber Probleme geben, entsprechende Ausgabestellen zu sichern.

[–] plyth@feddit.org 1 points 3 days ago (1 children)

Aber dass man da ad hoc Lösungen findet, sollte eigentlich kein Problem sein.

Beim Klopapier hats ja schon mal nicht funktioniert.

Beim Klopapier waren die Läden ja auch ganz normal geöffnet und nicht im Rahmen einer Katastrophe außer Betrieb. Das war ganz normale Dummheit der von irgendwelchen Gerüchten aus dem Internet aufgehetzten hamsternden Deppen.

Dass in dem Fall rationiert wird, versteht sich ja von selbst, aber diese Dynamiken muss man natürlich auch bei der Ausgabe von Lebensmitteln im Rahmen einer Katastrophe beachten, das meinte ich mit der Sicherung von Ausgabestellen. Bevor man ein Lager eines Geschäfts zur Ausgabe von Lebensmitteln öffnet, muss man, insbesondere in Ballungsräumen, erstmal die Polizei in ausreichender Stärke dazuholen, dass das nicht zu ähnlich bescheuerten Szenen führt, wie jedes Jahr zum Sommer- und Winterschlussverkauf.

Konkrete Pläne für dergleichen gibt es meines Wissens nur im Rahmen der Treibstoffversorgung von Einsatzkräften im Fall länger anhaltender Stromausfälle, denn dafür gibt es mit Notstrom-Einspeisemöglichkeiten ausgerüstete Tankstellen, die allerdings, bevor sie Strom kriegen, dann erstmal von einer Hundertschaft Bereitschaftspolizei gesichert werden, um zu verhindern, dass die dann von einem aufgehetzten Mob gestürmt werden, der gehört hat, dass es irgendwo noch Sprit gibt.

ja jut, ick hab och kompetenzen, verschlossene orte zugänglich zu machen. die geschichte zeigte immer wieder, daß sich die menschen in den katastrophen, die die autoritäten zu verantworten haben, auch sehr gut ohne diese zu helfen wissen. und das auch entgegen deren anordnungen; siehe bspw. Valencia im letzten jahr.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 0 points 4 days ago (1 children)

Grundlegende Empfehlungen für verschiedene Situationen gibt es beim BBK. Die Empfehlungen beinhalten ausdrücklich, auch ein batteriebetriebenes Radio vorzuhalten.

[–] rbn@sopuli.xyz 0 points 4 days ago (1 children)

Danke, ist mir bekannt. Ich kenne auch die meisten Antworten auf meine Fragen oben. Aber eben, weil ich mich proaktiv um solche Dinge gekümmert habe. Im Katastrophenfall kommt es relativ oft dazu, dass Infrastruktur (Strom, Wasser, Internet, Telefon, Straßen, ÖPNV...) nicht verfügbar ist und dann kommt es sehr auf lokale Gegebenheiten an. Und diese Infos findet man soviel ich weiß leider nirgends an einer zentralen Stelle.

Vielleicht will man auch keine Unruhe verbreiten und der Bevölkerung gewisse Defizite auch nicht zu direkt vor Augen führen.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 2 points 4 days ago* (last edited 4 days ago) (1 children)

Wahrscheinlich geht man einfach davon aus, es mit einer Bevölkerung mündiger Bürger zu tun haben, die sich selbst informieren und vorsorgen. Leider ist das zu oft nicht (mehr) der Fall. Dazu kommt noch, dass viele Kommunen die Ressourcen nicht haben, sich da groß drum zu kümmern, neben den nötigen Vorkehrungen auch noch Informationen zu verbreiten und aktuell zu halten. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn zu starre Planung überlebt sehr wahrscheinlich das Eintreten des Katastrophenfalls nicht. Wenn zum Beispiel einer der Orte, der eigentlich als Anlaufstelle für die Bevölkerung vorgesehen ist, von dem Ereignis betroffen ist und dadurch ausfällt, muss man eh kurzfristig umdisponieren. Dass so Sache wie Internet und Verkehr nicht funktionieren wie gewohnt, ist ein eher nachrangiges Problem, denn davon stirbt in der Regel niemand.

Für den Fall, dass die Telekommunikation weg ist, ist das Problem viel schlimmer und die Antwort auf diese Frage dürfte in der Tat die Bevölkerung verunsichern. Denn für den Fall, dass die wegen Stromausfall wegbricht, gibt es aktuell flächendeckend keinen brauchbaren Plan B, weil man da auf Schönwettertechnologie gesetzt hat. Die Infrastruktur des digitales TETRA-BOS-Funks hat auch nur USV für 2-4 Stunden, darüber hinaus in der Regel keine brauchbare Notstromversorgung (ein paar Notstromaggregate auf Anhängern mit Straßenfahrgestell irgendwo an einer Handvoll zentraler Stellen, die dann von in der Regel nicht ortskundigem Personal zu dutzenden ausgefallenen Basistationen gekarrt werden sollen, von denen das ortskundige Personal nicht mal weiß, wo sie sind, weil Staatsgeheimnis, sind keine brauchbare Notstromversorgung) und die Reichweite der Geräte im Direktmodus (also ohne Infrastruktur) ist unter realen Bedingungen (Topographie, Bebauung, Wetter) so gering, dass damit keine vernünftige Kommunikation möglich ist. (Das gilt auch für Repeaterbetrieb) Der Analogfunk, der das gekonnt hätte, wurde vielerorts schon lange zurückgebaut. Da wird man völlig unironisch sehr schnell auf reitende Boten und Brieftauben zurückfallen müssen. (Brieftauben hätten da noch einen großen Vorteil: Wenn sie nicht funktionieren, kann man sie immer noch essen. Mach das mal mit 'nem Funkgerät) Der vollständige Ausfall der überörtlichen Kommunikation ist übrigens im Ahrtal auch passiert und einer der Gründe, warum man an übergeordneten Stellen überhaupt erst am nächsten Morgen grob wusste, welches Ausmaß die Katastrophe wirklich hatte.

[–] rbn@sopuli.xyz 2 points 4 days ago* (last edited 4 days ago) (1 children)

Danke für die ausführliche Antwort. Ich stimme dir, mit dem was du sagst, absolut zu. Ich hätte nur gesagt, dass ein Flyer mit rudimentären Notfallplänen und Anleitungen besser wäre, als gar nichts.

Zum Beispiel könnte da drauf stehen, dass man ein batteriebetriebenes Radio zu Hause haben sollte, dieses einschalten soll, der lokale Treffpunkt für Helfer und Ansprechpartner die Freiwillige Feuerwehr mit Adresse XY ist usw. Wenn dann der Notfall genau diese Adresse betrifft, kann man ja auch die Hilfesuchenden dort in der Nähe abfangen. Auch eine negative Info wie "es gibt keine öffentlichen Schutzräume in ihrer Umgebung" oder "Lebensmittelversorgung im Ernstfall kann mehrere Tage/Wochen dauern" würde vielleicht den ein oder anderen wachrütteln, sodass ein wenig mehr Vorsorge betrieben würde. Zumindest würden die Leute dann nicht im Ernstfall ziellos draußen rumlaufen und sich und andere dadurch unnötig in Gefahr begeben.

Gerade dann, wenn man von "mündigen Bürgern" ausgeht, sollte man diesen gegenüber auch ggf. unbequeme Wahrheiten klar kommunizieren.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 1 points 4 days ago* (last edited 3 days ago) (1 children)

Zum Beispiel könnte da drauf stehen, dass man ein batteriebetriebenes Radio zu Hause haben sollte, dieses einschalten soll, der lokale Treffpunkt für Helfer und Ansprechpartner die Freiwillige Feuerwehr mit Adresse XY ist usw.

Das mit dem Radio steht in dem Infomateriel des BBK.

Was die Feuerwehrhäuser angeht, die Leute, die das wissen müssen, wissen das. Da ist es auch besser, das nicht zu sehr breitzutreten, denn die Feuerwehren sind genug beschäftigt und können sich nicht um jeden Kleinscheiß kümmern, mit dem dann die Leute ankommen. Auch gutgemeinte Hilfsangebote können im ersten Moment Abläufe durcheinanderbringen, gerade, wenn sie in Massen kommen. Bei großflächigen Schadenslagen ist es oft besser, wenn die Selbsthilfe lokal in der Nachbarschaft ohne offizielle Koordination läuft, dann haben die offiziellen Einsatzkräfte Zeit, sich zu 100% um die Dinge zu kümmern, bei denen Selbsthilfe nicht mehr reicht. Wenn möglich, ist es natürlich sinnvoll, erfolgreiche Selbsthilfe bei Dingen, die vorher schon über den Notruf gemeldet wurden, auch zu melden, dass dann niemand mehr eine Einsatzstelle anfahren muss, die schon durch Selbsthilfe abgearbeitet wurde. (es wird irgendwann trotzdem jemand kommen, um sich anzuschauen, ob das auch stimmt, aber da kommt dann halt eine Führungskraft und nicht eine Vielzahl an Leuten mit allerlei Material) Was dafür evtl. hilfreich ist, ist es, die Nicht-Notrufnummer der zuständigen Leitstelle und evtl. auch die Telefonnummer der örtlichen Feuerwehr zu griffbereit zu haben, dass man damit keine Notrufleitung blockiert.

Ansonsten zeigt die Erfahrung, dass beim Ausfall der Energieversorgung jedes Gebäude mit Notstromversorgung, wo nachts Licht ist, einen Leuchtturmeffekt hat und automatisch zur Anlaufstelle wird, weil man das halt weit sieht.

Auch eine negative Info wie “es gibt keine öffentlichen Schutzräume in ihrer Umgebung”

Da muss man halt davon ausgehen, dass Alles, was nicht ausdrücklich beworben wird, nicht existiert. Das Schutzraumkonzept aus dem kalten Krieg war übrigens auch nie darauf ausgelegt, auch nur ansatzweise für die gesamte Bevölkerung zu reichen, denn damals ging man von einem globalen nuklearen Konflikt aus, in dem der Nutzen von Schutzräumen zum mittel- bis langfristigen Überleben der Bevölkerung mehr als zweifelhaft war. (Du kommst halt aus dem Bunker raus in eine verstrahlte Trümmerwüste und verhungerst oder stirbst an einer trivialen Krankheit, weil keinerlei Vorräte, Versorgung und Infrastruktur mehr übrig sind)

“Lebensmittelversorgung im Ernstfall kann mehrere Tage/Wochen dauern”

Die Information über die Zeiträume bis zum Anlaufen einer Lebensmittelversorgung ist eigentlich in den Infobroschüren des BBK enthalten, denn da werden ja sehr klare Empfehlungen über die Reichweite der anzulegenden Vorräte ausgesprochen.

[–] rbn@sopuli.xyz 1 points 3 days ago (1 children)

Irgendwie fühlt sich die Diskussion ein wenig wie Streit an. Bitte versteh mich nicht falsch, ich bin bei allem, was du sagst, dabei. Ich finde auch die Broschüre nicht schlecht, die du ansprichst. Ich sage nur, dass es aus meiner Sicht sinnvoll wäre, ein Infoblatt physisch an alle Haushalte zu verteilen, in dem die wichtigsten Infos aus eben dieser drin stehen und idealerweise noch ergänzt um lokale Besonderheiten, Ansprechpartner etc.

Auch genau solche Punkte wie du angesprochen hast, wären doch super wichtig: "Bitte kommen Sie nur in akuten Notfällen zum Feuerwehrhaus, um die Einsatzkräfte nicht zu stören. Wenn Hilfe aus der Bevölkerung nötig sein sollte, wird dies über Lautsprecher bekanntgegeben."

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 1 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Irgendwie fühlt sich die Diskussion ein wenig wie Streit an.

Keine Angst, ist es nicht. Vielleicht sind einfach meine Ansprüche, was ich von mündigen Bürgern erwarte, etwas hoch.

Auch genau solche Punkte wie du angesprochen hast, wären doch super wichtig: “Bitte kommen Sie nur in akuten Notfällen zum Feuerwehrhaus, um die Einsatzkräfte nicht zu stören. Wenn Hilfe aus der Bevölkerung nötig sein sollte, wird dies über Lautsprecher bekanntgegeben.”

Ich glaube nicht, dass diese Information so notwendig ist, denn die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist doch sehr passiv und wird dann erst mal mit sich selbst beschäftigt sein. Die meisten Leute, die ernsthaft helfen wollen, sind schon in entsprechenden Hilfsorganisationen, die tauchen dann, spätestens, wenn sie alarmiert werden, dort auf, wo sie gebraucht werden und sind in die Organisationsstrukturen eingebunden, verursachen also keine zusätzliche Belastung.

Mittelfristig kann es natürlich wichtig werden, gut gemeinte unorganisierte Hilfe, insbesondere von außerhalb des Katastrophengebiets, in geordnete Bahnen zu lenken, denn sonst läuft man Gefahr, dass Spontanhelfer von außerhalb ohne die nötige Logistik, sich selbst zu versorgen, im Katastrophengebiet aufschlagen und dort eine größere Belastung als Hilfe darstellen. (damit gab es im Ahrtal zeitweise Probleme)

Wenigstens bei Katastrophen, die so schlimm sind, dass sie einen Stromausfall auslösen, kann man (nachts) ohne viele Informationen verbreiten zu müssen, recht gut steuern, wohin Hilfe- oder Informationssuchende spontan gehen, indem man ein großes, weit sichtbares Licht einschaltet. (z.B. Flutlichtstrahler auf Stativ) Wenn man nicht will, dass z.B. ein Feuerwehrhaus überrannt wird, bevor man dafür bereit ist, lässt man dort einfach das von draußen sichtbare Licht bis auf ein notwendiges Minimum aus.