this post was submitted on 25 Jun 2025
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Dann sollte Putin vielleicht sein Land nicht so beschissen führen. Wer sich und seinen Freunden unentwegt die Rubel des Volkes in die Taschen schaufelt, darf sich nicht wundern, wenn das Volk eines Tages den Kopf fordert.
Österreichs Form der Imitation der Neutralität der Schweiz ist etwas, das sie sich ganz alleine ausgesucht haben und womit sie sich selbst auch ziemlich gut gefallen. Meinetwegen sollen sie.
Und wieder wird das Bild gezeichnet, dass ein armer, willenloser Staat von 'den externen Mächten des Bösen' bearbeitet wurde. Ich verstehe nicht, warum du der wirklich sehr simplen Erkenntnis entwischen möchtest, dass Russland für diese Länder einfach ein sagenhaft beschissener Nachbar gewesen ist, dem man so schnell wie möglich entkommen wollte.
Und was davon ist relevant bzgl. des Punktes, dass in Moskau ein alter Mann es sich offenbar zur Lebensaufgabe gemacht hat, sein korrodierendes Reich wieder zu vermeintlich alter Größe aufzupumpen und dafür über hunderttausende Leichen gehen will?
Ich wusste gar nicht, dass die USA den Kosovo besetzt haben und dann per Dekret in ihren Staat absorbiert haben. Nee, der Russe wird sich als Deckmäntelchen für seine Eroberungs- und Annexionspläne schon etwas anderes zum verstecken suchen müssen.
Wir machen sogar jede Menge falsch und im Gegensatz zu dem Staat, dem du hier so aufopferungsvoll die Stange hältst, kann man darüber auch offen reden. Das liegt jedoch nicht daran, wie du irrigerweise insinuierst, dass wir uns nicht vorstellen können, das wir etwas falsch machen. Im Gegensatz zu Russland schaut das Volk hier der Führung extrem kritisch auf die Finger und übt regelmäßig seine Macht aus, um neue Anführer an die Spitze zu bringen. Probier das mal in Russland. Die werden den Typen nicht mehr los, selbst wo er jetzt ihre Söhne und Ehemänner in der Ukraine verheizt.
Ach du meinst so wie Russland hier über Sockenpuppen und Parteien direkt Einfluss ins politische und gesellschaftliche Geschehen nimmt? Russland und China können keine freie Presse zulassen, weil es keine freien Staaten sind und sie nicht wollen, dass es kritische Stimmen zu den eigenen Taten gibt. Das kann du dir gerne probieren zu rationalisieren, am Ende sind es Staaten, die aus Misstrauen dem eigenen Volk gegenüber diesem elementare Freiheiten vorenthalten. Freiheiten, die wie gesagt gerade jemand wie du hier sehr gerne auslebt, was es besonders absurd macht. Diese kleptokratischen Unterdrücker werden sich vielleicht noch ein paar Jahre (Putin) oder sogar Jahrzehnte (China) durchwurschteln können, doch dann werden sie an sich selbst zugrunde gehen.
Ja, dann wird es in der Tat sehr spannend! Das ist jedoch noch ein sehr langer Weg, denn Stand jetzt funktioniert das chinesische Modell - wie bei uns - primär für eine kleine Gruppe Mächtiger. Wir können gerne noch mal reden, wenn der neue Wohlstand auch bei den Kolonnen von Wanderarbeitern angekommen ist. Und im Übrigen: statt an ausländische Konzerne wird in China eben eine andere Hand aufgehalten, die ihren Teil abhaben will. Die Partei ist nicht umsonst so mächtig.
Ich habe nie verstanden, was Putin mit diesem 'multipolare Welt' meint. Stand heute gibt es bereits die USA und China als große Pole. Mit fortsetzender Entfremdung zwischen USA und EU bildet sich auch die EU immer weiter als eigener Pol heraus, der oft genug unabhängig von den USA agiert. Wir haben also allein auf großer Ebene mindestens zwei oder drei Pole. Dazu noch regionale Akteure, die ihre Umgebung beeinflussen. Das ist längst multipolar. Klar, Russland spielt auf der globalen Ebene nicht mehr die Rolle und wird als Gegenpol zu Amerika zunehmend von China ersetzt. Das ist aber nicht unsere Schuld, sondern seine eigene bzw. auch wenig verwunderlich, denn er wird sich mit seinen 120 Mio. Leuten nicht gegen ein seit Jahrzehnten wirtschaftlich aufholendes 1+ Mrd.-Volk behaupten können. Er ist einfach zu klein und zu schwach. Ist am Ende aber doch auch nicht so schlimm, statt Krieg un etwas unwiederbringlich verlorenes zu führen, sollte er vielleicht stattdessen einfach über seinen eigenen Schatten springen und sein Ego besiegen. Russland kann auch so Russland sein.
Weil die Welt nicht so frei ist, wie sie für dich aussieht.
Für dich sind die Verhältnisse in Südamerika, Afrika und Asien das Ergebnis von schlechtem Wirtschaften und nicht von westlicher Beeinflussung. Unabhängige Staaten sind selbständig und werden nicht durch diverse Abhängigkeiten kontrolliert.
Nein. Für mich sind Verhältnisse in Russland das Ergebnis des eigenen schlechten Wirtschaften und des systematischen Diebstahls durch die Führungsclique um Putin.
Von "Südamerika, Afrika und Asien" redest hier eigentlich ausschließlich du.
Das impliziert doch, dass die Verhältnisse durch schlechtes Wirtschaften entstehen. Wenn sie durch Beeinflussung entstehen würden, wäre Putins Kontrolle der Medien und der Wirtschaft zur Vermeidung der Beeinflussung doch nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt gut zu heissen.
Nur müsste man dafür tatsächlich beide Augen davor verschließen, wie er seit 25 Jahren dieses Land führt. Denn während sein Volk stagniert, haben er und seine Entourage beträchtliche Reichtümer angehäuft.
Der Verweis auf Feinde von Außen ist doch nun wirklich der älteste Trick von insbesondere Autokraten, die Angst vorm innenpolitischen Druck haben. Für Hitler war es erst Polen, für Netanjahu sind es die Palästinenser, für Erdogan die Kurden, für Putin die Ukrainer. Ein jeder hat seinen Sündenbock, den er aus der Schublade zieht, wenn das Volk zu viele Fragen stellt.
Zumal, wenn der Westen denn wirklich so gerne einen Regime Change in Russland haben wollen würde: wieso unterstützt er dann nicht bedingungslos die Ukraine mit wirklich allem, was er hat? Warum dann die Zurückhaltung, wenn es um weitreichende Waffen geht? Warum dann das Nachlassen der Unterstützung unter Trump? Wenn 'der Westen' Putin wirklich fallen sehen wollen würde, würde er diesen günstigen Moment, wo Russland so schwach und verletzlich ist wie nie, niemals ungenutzt verstreichen lassen.
Gleiches bei deutschen Milliardären, oder?
Definitiv. Und eben selbst bei echten Feinden, wieviel Missbrauch gab es trotzdem?
Ich denke weil es für Russland existentiell ist und sie Atomwaffen einsetzen würden, wenn sie verlieren würden. Aber andererseits ist es wirklich nur eine limited military operation. Russland könnte alle zivile Infrastruktur zerbomben. Wir wollen aktuell nur russische Kräfte binden.
Ganz utilitaristisch denke ich, dass drei Ziele verfolgt werden:
Schwächung von Russland in Syrien für den Regimechange, der die Pipeline nach Katar erlaubt
Aufzeigen der russischen Gefahr, um für zukünftige Kriege ohne Proteste aufrüsten zu können
Trennung von Deutschland und Russland
Bonus ist der Gewinn der Restukraine, die ihre Rohstoffe bereits in Form von Kriegsschulden verkauft hat.
In dem Umfang? Nein. Sonst hätten wir keine Milliardäre, die eine Partei an die Macht hieven wollen, um das System zu stürzen. Probierst du das in Russland, erleidest du einen bedauerlichen Gift- oder Fensterunfall oder verschwindest in irgendeiner Strafkolonie.
Wir können uns da gerne noch weiter verheddern, der Grund für Russlands Misere liegt jedoch an dem Typen, der da seit 25 Jahren alle Macht auf sich vereint. Es ist das klassische Problem, dass diese Typen einerseits zwar alles bestimmen, aber am Ende nie schuld sein wollen. Mal sehen, wie das für ihn ausgeht.
Tja, und ich denke, dass Russland mit dem einzigen droht, was ihm heute noch einen Rest Respekt einbringt. Es gibt nirgends in der Ukraine etwas, das für Russland so wichtig wäre, als das sie es im nuklearen Sinne existenziell nennen könnten. Sie tun es natürlich trotzdem, um uns zu erpressen - und der eine oder andere beißt sogar an.
Es ist ein Krieg, wir hier dürfen es so nennen, wie es ist. Limitiert allenfalls durch das Unvermögen des modernen Russlands, noch mehr Leid zu verursachen.
Meinetwegen finde gerne entschuldigende, rechtfertigende Worte für die erdrückende Schuld und Verantwortung, die Russland mit seinem brutalen Tun am ukrainischen Volk auf sich lädt und stelle dich hier für alle offen sichtbar weiter bloß. Russland verursacht so viel ziviles Leid wie möglich, aus militärischer Sicht muss man kopfschüttelnd feststellen, dass die Priorisierung ziviler Ziele entweder im besten Fall auf das russische Unvermögen, es besser zu machen, schlimmstenfalls auf pure Absicht zurückzuführen ist.
Wenn Russland nicht mehr so viele Truppen gebunden haben möchte, kann der Gernegroß des Kremls noch heute Abend seine zusammengeklaubte Gurkentruppe an Mördern und Marodeuren über die international anerkannten Grenzen seines Landes rufen und schon morgen lebt Russland wieder in Frieden.
Jedes dieser drei unterstellten Ziele hat Russland sich selbst spätestens durch den offenen Einmarsch zugefügt:
Syrien ging verloren, weil er die Kräfte zur Stützung von Buddy Baschar plötzlich für seinen erträumten 3 Tages-Trip nach Kyiv brauchte. Baschar wird sich herzlich bedankt haben.
Mit seinem Einmarsch hat er selbst Deutschland dazu gebracht, die Notwendigkeit der militärischen Verteidigungsfähigkeit zu kapieren, nachdem hierzulande schon die Mehrheit nicht mehr wusste, wozu Bundeswehr und NATO überhaupt da sein sollen. Wirklich gut gemacht!
Trennung des großen Lieblingspärchens 'Deutschland und Russland'. Wir hingen doch voll an der russischen Tankstelle. Haben die Augen verschlossen vor der widerrechtlichen Annexion der Krim, haben auf unsere tatsächlichen Nachbarn im Osten geschissen und waren von Gerd über Angie stete Advokaten der russischen Befindlichkeiten. Und heute? Eine etwaige deutsch-russische Partnerschaft wird auch eine ganze Armada von fleißigen Astroturf-Schreiberlingen in sozialen Medien nicht mehr herbeischreiben können. Dieses Land hat bei uns fertig.
Also dafür, dass Putin doch so ein gerissener, schlauer Hund ist, wäre er hier ja Vollgas wie der letzte Depp in die Falle getappt, die der 'pöhse Westen' ihm da gestellt hat. Wie kann das sein, wo er doch kein Idiot ist?