Spoiler für das Buch
Ich habe nicht das ganze Buch gelesen. Ich habe die Erzählstein Geschichte gelesen und in etwa die Hälfte der Gedichte und Kurzgeschichten bis zum Ende der Erzählstein Geschichte.
Den Teil danach habe ich nicht angefasst.
Das ist also eigentlich nur eine Rezension des Erzählstein Teils.
Ich hab mich mit dem Lesen schwer getan. Der Schreibstil war irgendwie nicht meins, so dass sich das Lesen besonders in der ersten Hälfte nach Arbeit angefühlt hat.
Zur eigentlichen Handlung:
Die Autorin entwirft meiner Meinung nach so etwas wie ihre eigentliche Solarpunk Utopie. Eine ziemlich egalitäre Gesellschaft ohne dauerhafte zementierte Hierarchien die eher matriarchial angehaucht ist. Die Leute leben ein landwirtschaftlich geprägtes dörfliches Leben. Technologie ist vorhanden, wird aber nur eingesetzt wo sie dem Zusammenhalt nicht schadet. Über diese Gesellschaft ist ein mythologischer Überbau drüber gestülpt.
Ich habe im Internet gelesen dass sie Eltern der Autorin Ethnolog*innen waren und dies in das Buch eingeflossen ist. Mich erinnert die Welt auch stark an fiktive Werke über indigene Personen, die von weißen Menschen geschrieben wurden (oder die Amish people). Wenn man den Weltuntergang und technologische Fragmente weglassen würde, könnte das auch eine "kleine Feder vom Stamm der *****"- Geschichte sein (was es zum Glück nicht ist).
Die Hauptperson durchläuft meiner Meinung nach nicht wirklich eine Heldinnenreise, sondern dient dazu der lesenden Person die Welt zu zeigen. Die hat aber eine Persönlichkeit und ist kein zweidimensionaler Pappaufsteller.
Ich glaube ich bin mit dem Buch auch nicht warm geworden, weil diese "Dorfromantik" nicht meine Solarpunk Utopie ist. In einem kleinen Ort zu leben, wo jede Person jede Person kennt und alle voneinander wissen, wäre mein Albtraum. Ich würde auch in einer Zukunftsvision in der wir es geschafft haben Umwelt-, Diskriminierungs-, Verteilungsgerechtigkeitsprobleme etc gelöst haben, eine urbane Umgebung, mehr Rückzugsraum und Privatsphäre wollen.
Das kondorvolk ist ein so plakativer Gegenentwurf, dass sie zum Strohmann verkommen. Sie sind patriarchial, faschistisch, umweltzerstörerisch usw. Wenn die Leute aus dem Tal eine Sache sind, besteht eine 95% Wahrscheinlichkeit, dass das Kondorvolk das genaue Gegenteil ist. Das macht sie meiner Meinung nach in der Diskussion uninteressant, weil sie weniger Tiefe haben als mancher Kinderserien Bösewicht. Der einzig interessante Teil war die Beschreibung was das Leben in einem solchen System mit den Menschen im System macht.
War es das schlechteste Buch das ich je gelesen habe? Bei weiterem nicht.
Würde ich das Buch einer anderen Person weiterempfehlen?
Nein
Es war einfach kein Match und das ist okay.
Ein Kurzkommentar zu den Gedichten etc:
Ich bin kein Mensch der viel aus Gedichten zieht, daher habe ich aus ihnen wenig mitgenommen.
Die Kurzgeschichten waren zum Teil interessant, gleichzeitig haben sie halt aus meiner Sicht dasselbe Problem wie die Hauptgeschichte.
Das war mein Senf.
Wenn ihr Kommentare zu meinem Kommentar habt, hinterlasst sie gern. Wenn ich eurer Meinung nach das Buch völlig falsch verstanden habe, erklärt mir gern warum. :)
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