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submitted 6 months ago by 0x815@feddit.de to c/dach@feddit.de

Die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland "erfreulicherweise gestiegen", aber die Zahlen reichen nicht aus, sagt Axel Plünnecke, Leiter des Clusters Bildung, Innovation, Migration am Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Deutschland habe noch hemmende Engpässe bei Verfahren und zu wenig Personal in Botschaften und Ausländerbehörden. "Es dauert zu lange, bis potenzielle Zuwanderer Termine bekommen, die Botschaften Anträge bearbeiten, alle zuständigen Behörden zustimmen," so Plünnecke. Wenn eine IT-Kraft aus Mexiko oder Indien nach Deutschland möchte, könne das das Verfahren mehrere Monate dauern. Da geht die Person vielleicht in ein Land, in dem man schneller arbeiten kann.

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[-] agressivelyPassive@feddit.de 53 points 6 months ago

Ich find's so absurd, dass wir immer noch über Fachkräftemangel schwafeln, während hier mittlerweile nicht mal Aldi genügend Leute findet.

Und trotzdem zwingen wir Hunderttausende Flüchtlinge, sich den Arsch platt zu sitzen, anstatt sie arbeiten zu lassen.

[-] JoKi@feddit.de 38 points 6 months ago

Oder entziehen ihnen die Arbeitserlaubnis um sie bei Bedarf (vermutlich für die Statistik) doch noch abschieben zu können.

https://feddit.de/post/9949741

[-] 0x815@feddit.de 15 points 6 months ago

Ja, und außerdem würde ich gerne wissen, wie Friedrich Merz auf 'maximal 100.000 Zuwanderer pro Jahr' kommt: https://feddit.de/post/10051360

[-] Sodis@feddit.de 4 points 6 months ago

Das sind die bösen Ausländer, die restlichen 400k sind gute Ausländer.

[-] d_k_bo@feddit.de 10 points 6 months ago

Und trotzdem zwingen wir Hunderttausende Flüchtlinge, sich den Arsch platt zu sitzen, anstatt sie arbeiten zu lassen.

Dann ist ja gut, dass wir sie bald zum Arbeiten verpflichten! /s

[-] JoKi@feddit.de 12 points 6 months ago

Genau, das ist billiger, setzt Geringverdiener zusätzlich unter Druck und sie können trotzdem abgeschoben werden, wenn mal wieder Symbolpolitik gefragt ist...

[-] Sodis@feddit.de 3 points 6 months ago

Nicht zu vergessen, dass die Ämter nicht damit hinterher kommen werden Arbeitsplätze für Geflüchtete zu finden.

[-] Kornblumenratte@feddit.de 3 points 6 months ago

Na ja – Aldimitarbeiter sind Fachkräfte.

[-] agressivelyPassive@feddit.de 3 points 6 months ago

Regaleinräumer? Nein. Anstrengend ist es definitiv, aber Fachkräfte braucht man dafür nicht.

[-] Kornblumenratte@feddit.de 8 points 6 months ago

Ich kenne keinen Aldi, der Regaleinräumer hat, ich seh da nur Leute, die alle sichtbaren Funktionen von Kasse bis Bodenreinigung übernehmen.

Meine Info aus erster Hand, dass es Aldi auch keine Ungelernten/Angelernte hat ist aber schon etwas älter und mag veraltet sein

Edeka und Real haben u/angelernte Kräfte zum Regaleinräumen, andere Märkte weiß ich nicht.

[-] agressivelyPassive@feddit.de 1 points 6 months ago

Von Lidl weiß ich es aus dem direkten Umfeld. Edeka und Netto suchen explizit nach ungelernten aus 520€ Kräfte.

[-] lulztard@feddit.de 1 points 6 months ago

Ich hab vor 15 Jahren mal ein halbes Jahr ungelernt bei LIDL eingeräumt.

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[-] aronian@feddit.de 13 points 6 months ago

Wenn unser Wirtschaftssystem nur doch permanentes Wachstum überleben kann, läuft etwas massiv falsch. Ein (geregeltes) Schrumpfen der Bevölkerung ist für die gesamte Erde viel besser. Ja, das ist für den Übergang hart aber ich halt es für unmöglich, dass die Erde 8 Milliarden Menschen dauerhaft aushält.

Und man darf nie vergessen: Die Wirtschaft schreibt immer nach noch mehr Zuwanderung weil das ja win-win ist. Für die entstehenden Probleme kommt ja der Staat auf und was über bleibt sind mehr Konsumente und Arbeitskräfte.

[-] sirjash@feddit.de 4 points 6 months ago

Es ist komplett realistisch, dass die Erde noch viel mehr aushält, und mehr Menschen sind immer besser für alle. Es ist nur halt nicht möglich, das zu tun, wenn jeder 7x die Woche ein Schnitzel isst und mittlerweile über nen Drittwagen nachdenkt.

[-] aronian@feddit.de 2 points 6 months ago* (last edited 6 months ago)

Ich verstehe echt nicht wie du zu der Überzeugung kommst.

Weißt du wie viele Menschen weit unter dem Niveau der deutschen Mittelschicht leben? Es sind hunderte Millionen, wenn nicht Milliarden. Wie willst du diesen Menschen sagen, dass sie der Umwelt zu liebe ohne Kühlschrank, Auto und schönes Wohnung klarkommen sollen? Ihr dürft nicht in den Urlaub fahren, wir aber schon?

Dazu kommt, dass wir jetzt völlig über unsere Verhältnisse leben und ewig weit weg von Nachhaltigkeit sind. Es ist ja nicht nur Klimawandel sondern Überfischung, Abholzung usw.

Alle Menschen auf der Welt auf ein deutsches Niveau von "menschenwürdig" zu bringen würde unglaublich viel mehr an resourcenverbrauch bedeuten. Denn die Kühlschränke, Autos, Zement, Strom usw. muss irgendwo herkommen.

und mehr Menschen sind immer besser für alle.

???

Wenn es nur 1 Milliarde Menschen geben würde, wo wäre da jetzt der Nachteil?

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[-] MrMakabar@feddit.de 3 points 6 months ago

Das Institut der deutschen Wirtschaft ist ein Think Tank der deutschen Industrie. Also natürlich wollen die eine wachsende Wirtschaft mit mehr Reichtum für die Reichen.

Ansonsten muss man einfach sagen, dass die deutsche Bevölkerung ohne Zuwanderung um 300.000 Menschen pro Jahr schrumpfen würde. Das liegt einfach da dran das es weniger Geburten als Kinder gibt. Wenn man sich das global anschaut ist es so, dass mittlerweile bei allen Kontinenten bis auf Afrika weniger als 2,1 Kinder pro Frau geboren werden, was bedeutet das langfrisitig die Bevölkerung schrumpft. Ironischerweise passiert das wenn man einen gewissen Grad der Industrialisierung erreicht hat. Momentan sieht es so aus als ob viele Länder um 2050 herum anfangen zu schrumpfen. In vielen Regionen ist das schon der Fall. China, Italien, Japan, Thailand, Bulgarien, Rumänien und viele andere Länder schrumpfen schon heute.

Soll heißen Überbevölkerung ist kein Problem, sondern halbwegs rational mit den Resourcen umzugehen die wir haben. Dazu haben wir die nötigen Technologien und Deutschland hat wirklich viel gute sinnvolle Infrastrukutur in der Richtung.

[-] Appoxo@lemmy.dbzer0.com 10 points 6 months ago

Interessant. Wo wohnen diese?

War neulich in Brüssel außerhalb der Touristik Zone (Nähe vom Porte d'Anderlecht).
Das sah beinahe aus wie ein Ghetto für Leute mit nicht-weißer Farbe. Eigentlich schon ein extremer Kontrast zwischen den beiden Stadtteilen.

[-] muelltonne@feddit.de 12 points 6 months ago

Das sind zwei Themen:

  1. Nötiger Wohnraum. 400.000 Menschen klingt nach riesig viel, aber wir haben in Deutschland mehr Todesfälle als Geburten. Ohne Einwanderung schrumpft die Bevölkerung halt. Der Gap zwischen Todeszahl und Geburtenzahl betrug in 2022 ~330.000. Sprich: Das geht, v.a. weil das mit den jetzt älter werdenden Boomern halt noch stärker wird. Deswegen will der ja Einwanderung

  2. Dann gibt es halt Stadtviertel, wo Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe die Mehrheit haben. So what? Wenn man nicht gerade rechtsextreme Überfremdungsängst hat, ist das halt ein Stadtviertel, in dem Mitbürger leben.

[-] aaaaaaaaargh@feddit.de 5 points 6 months ago* (last edited 6 months ago)

Ich glaube es geht ja nicht um irgendwelche Hautfarben, sondern Parallelgesellschaften durch mangelnde bzw. nicht stattfindende Integration.

Danke an die CDU nochmal an dieser Stelle!

[-] Appoxo@lemmy.dbzer0.com 5 points 6 months ago

Danke, das meinte ich.
Ich hatte das Gefühl im "Chinatown" vom Arabisch/Türkischen Raum zu sein. Fast alle Firmenschilder waren zuerst Arabisch statt Niederländisch/Französisch.
Und wenn man die Stadt keine 1000m vergleicht ist das mehr als Tag und Nacht.
Und ich war bereits in anderen Großstädten wie Berlin. Da war der Abfall nicht so markant zu sehen (vielleicht aber habe ich da auch noch nicht so stark drauf geachtet)

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[-] Anekdoteles@feddit.de 1 points 6 months ago

Die Leute, die sterben, tun es auf dem Land und die Lebenden wollen in die Stadt. Das Argument ist völlig daneben.

[-] hannes3120@feddit.de 3 points 6 months ago

Prinzipiell überall sofern die Arbeitgeber mal mit der Zeit gehen und es auch außerhalb von Berlin, Frankfurt, München und Hamburg Jobs gibt die Englisch als Hauptsprache akzeptieren

Ist ja selbst in der IT noch nicht der Fall

[-] peak_dunning_krueger@feddit.de 8 points 6 months ago

Ich finds immer wieder interessant wie die fertige Zahl präsentiert wird und verlangt wird das man das jetzt einfach schluckt. Wofür brauchen wir die denn? Damit die Bahner besser ersetzt werden können wenn sie streiken? Damit Pflegejobs schön billig bleiben (nicht die Einrichtungen wohlgemerkt, nur der Lohn soll bitte unten bleiben)?

[-] Killing_Spark@feddit.de 12 points 6 months ago

Ich mein hast du dir unsere Demographie angeschaut? Wenn die boomer bald alle in Rente sind haben wir krasse Lücken im Arbeitsmarkt. Die sollen die ersetzen die in Rente gehen. Das Argument, dass die unsere Jobs klauen ist doch aus einer Zeit in der nicht Vollbeschäftigung die Norm war.

[-] peak_dunning_krueger@feddit.de 6 points 6 months ago

Mir geht es nicht ums Jobs klauen, ich will das mir jemand die Jobs zeigt, die dann tatsächlich nicht besetzt sind und wie da die Situation ist.

Ich unterstelle das alle die Einwanderung wollen, den Mindestlohn gerne bei 2€ sehen würden und das das besser machbar ist, wenn es 20 Bewerber auf jeden Mindestlohn Job gibt.

Auch die Frage ob man aus humanitären Gründen Einwanderung macht diskutiere ich gerne. Ich hab kein Problem damit z.b. 80 Millionen ins Land zu lassen, wir rücken alle ein bisschen zusammen und halbieren für alle die Arbeit. Aber dann machen wir das weil wir das aus humanitären Gründen wollen und nicht weil wir es wirtschaftlich "brauchen". Platz genug haben wir in EFH Deutschland allemal.

[-] Killing_Spark@feddit.de 6 points 6 months ago* (last edited 6 months ago)

Mir geht es nicht ums Jobs klauen, ich will das mir jemand die Jobs zeigt, die dann tatsächlich nicht besetzt sind und wie da die Situation ist.

Dann werd ich dich nochmal auf die Demographie verweisen (der Bauch der da aufs Rentenalter zugeht wird ganz direkt eine Lücke im Arbeitsmarkt hinterlassen), oder dich bitten dich mal im nächsten Restaurant ein bisschen umzuschauen. Es gibt gute Chancen, dass da ein Schild hängt "Wir suchen dringend Mitarbeiter". Ansonsten such dir mal die Statistik zu unbesetzten Azubistellen raus, da wird auch immer weniger besetzt.

Ich unterstelle das alle die Einwanderung wollen, den Mindestlohn gerne bei 2€ sehen würden und das das besser machbar ist, wenn es 20 Bewerber auf jeden Mindestlohn Job gibt.

Das ist bestimmt nicht ganz falsch, so denken wahrscheinlich einige. Die Realität ist aber eher, dass unsere Wirtschaftsleistung sinkt weil es nicht genug Arbeitskraft gibt um alle Plätze zu füllen. Was wahrscheinlich den selben Leuten als Argument zählt. Diese beiden Situationen auseinander zu halten ist nicht ganz einfach. Da ein "alle" dazu zu schreiben finde ich aber sehr schwierig. Ich z.B. will Einwanderung aber auch einen Mindestlohn der deutlich über 2€ liegt (und auch deutlich über dem aktuellen Level).

Am Ende führe ich diese Diskussionschiene aber eigentlich auch nur, weil das eben den Teil der Bevölkerung erreicht für den die humanitären Argumente aus irgendwelchen Gründen nicht ausreichen.

[-] Anekdoteles@feddit.de 4 points 6 months ago

Viele Boomer werden keine Lücke hinterlassen, weil Deren Bullshit-Jobs gar nicht neu besetzt werden.

[-] Killing_Spark@feddit.de 3 points 6 months ago

Ich kenn die These mit den Bullshitjobs, ich glaube noch nicht dran, dass sich die Manager derjenigen mit Bullshitjobs mit einem schrumpfenden Team zufrieden geben werden.

[-] Anekdoteles@feddit.de 1 points 6 months ago

Ich meine mit Bullshitjobs nicht die nach dieser These, sondern vorallem zwei Arten von Jobs: Einerseits den Wasserkopf in den alten Industrien, wo einfach viel gemanaget und wenig gearbeitet wird und andererseits und andererseits die ganzen Stellen, die man schon vor Jahren wegautomatisieren hätte können.

[-] Sodis@feddit.de 3 points 6 months ago

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_511_124.html

Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter von 20 bis 66 Jahren wird in den kommenden Jahren abnehmen. Aktuell gehören in Deutschland 51,4 Millionen Menschen dieser Altersgruppe an. Selbst bei hoher Nettozuwanderung würde es bis Mitte der 2030er Jahre zu einer leichten Abnahme um 1,6 Millionen Personen kommen. Bei niedriger Nettozuwanderung könnte die Zahl um 4,8 Millionen Personen sinken.

Sprich, alle Stellen sind betroffen, aber natürlich die mehr, wo jetzt schon ein eklatanter Mangel besteht, zB Lehrer und Pflegepersonal.

[-] peak_dunning_krueger@feddit.de 7 points 6 months ago

Ja, aber was nicht erklärt wird, ist wieso unser Produktivitätszuwachs das nicht kompensiert.

Wir haben 2.5% Wirtschaftswachstum, das bedeutet das irgendwo 2.5% effizienter gearbeitet wird und man für das gleiche Geld 2.5% mehr Leistung über Zeit macht, bzw. weniger Zeit für das gleiche Geld und den gleichen Output braucht. Und zwar ca. 2% pro Jahr. Während die Abnahme von 1.6/51.4 (3.11%) über 6 Jahre nur ca. 0.5% pro Jahr sind.

Es ist immer ein Wettbewerb dazwischen für wie billig wir Arbeitskraft kriegen und wieviel Drecksarbeit wir sie machen lassen.

Wenn ich 2000 Azubis für umsonst kriege, kann ich mit denen auch öffentliche Plätze mit Zahnbürsten putzen. Wenn die denn fehlen, kann man sich überlegen ob die tatsächlich "fehlen" oder ob man einfach vllt. nicht öffentliche Plätze mit Zahnbürsten reinigt. Gleiches Argument, nur Gesamtwirtschaftlich.

Was auch nicht erklärt wird, ist

eklatanter Mangel besteht, zB Lehrer

Wie da die Ausbildungssituation aussieht. Nur weil Lehrer fehlen, bedeutet das nicht das wir Lehrer importieren müssen. Man könnte auch gut behandeln, gut bezahlen und selbst ausbilden. Wird das getan? Nein? Also warum reden wir dann über Einwanderung? Damit wir dann Einwanderer schlecht behandeln, schlecht bezahlen und nicht ausbilden?

Ist das die Logik?

"Lehrer müssen geknechtet werden. Einheimische lassen sich nicht knechten. Ergo brauchen wir Einwanderung"?

"Ich mache die Regeln nicht, ich wende sie nur an um menschliches Leiden zu maximieren?"

[-] Killing_Spark@feddit.de 4 points 6 months ago

Gleiches Argument, nur Gesamtwirtschaftlich.

Das Argument funktioniert nur, wenn es auch wirklich diese Aufgabe "öffentliche Plätze mit Zahnbürsten reinigen" gibt/gab. Du kannst natürlich mit einem höheren Gehalt, besseren Bedingungen, etc etc Arbeitskraft von einem zum anderen Arbeitsplatz ziehen. Wenn du aber insgesamt zu wenig Arbeitskraft hast und es eben diese unnötigen Aufgaben nicht als Einsparpotential gibt, dann bricht dir diese Logik zusammen.

Ich sehe übrigens auch gar nicht warum man nicht beides fordern kann, besser Bedingungen UND Einwanderung um den Arbeitsmarkt zu füllen.

[-] lluki@feddit.de 3 points 6 months ago

Fragt sich wie man unnötig definiert, aber grundsätzlich ist eine kapitalistische Arbeitsallokation nicht gesellschaftlich nützlich, denn es werden die Interessen der Reichen zu stark gewichtet und unbezahlte (care-) Arbeit wird nicht mal von der kapitalistischen Logik erfasst. Wir haben zum Beispiel keinen Mangel an Leuten die Superjachten bauen, während es in der Pflege an Personal mangelt. Im Angesicht der steigenden Ungleichheit verschärft sich dieses Problem weiter, da hilft nur 1) Umverteilung und 2) mehr Lohn im öffentlichen Sektor. Einwanderung oder nicht spielt da keine Rolle, wenn wir dieses Problem nicht lösen importieren wir nur Jachtenbauer...

[-] Mrs_deWinter@feddit.de 3 points 6 months ago

Anderer Blickwinkel: Der nie endende Produktivitätszuwachs macht uns kaputt. Die gleichen Jobs sind teilweise heute so viel stressiger als noch vor ein paar Jahren, weil Arbeit verdichtet, Pausen wegökonomisiert und Arbeitbereiche wirtschaftlich effizient zusammengelegt werden. Ich arbeite in der psychosomatischen Rehabilitation und hab für meine Berichte inzwischen einen Textbaustein darüber, wie die Arbeitsverdichtung in Branche XY zum Burnout geführt hat, weil das einfach so häufig Thema ist.

[-] peak_dunning_krueger@feddit.de 4 points 6 months ago

Das ist kein anderer Blickwinkel, das ist genau das was ich meine. Wenn die Wirtschaft ständig wächst, dann müsstest du jetzt entweder weniger Arbeit haben gemessen in zeitlichem Aufwand. Oder mehr Geld. Oder mehr Kollegen und weniger Stress. Und zwar happig. 2% jedes Jahr summiert sich überraschend schnell.

Die Variante das alles gleich bleibt bzw. schlechter wird genau das eine Ding was wegen "Wachstum" nicht eintreten können sollte, aber Realität ist.

Deswegen bin ich bei Artikeln wie dem hier immer so wütend, weil irgendjemand schummelt hier mit Zahlen. Und ich bins nicht und ich nehme mal an du bist es auch nicht. Der Professor sagt "trust me bro". Ministerien schweigen oder sagen "Jaaaa, das mit weniger als 40 Stunden ist gerade gaaaanz schlecht.", "Mindestlohn bitte nur 10cent Erhöhung, wegen der Wirtschaft", oder so.

[-] Mrs_deWinter@feddit.de 1 points 6 months ago

Oder mehr Kollegen und weniger Stress.

Wär meine bevorzugte Variante. Und dafür brauchen wir mMn ordentlich Einwanderung, und leichteren Zugang in den Arbeitsmarkt für Zugewanderte.

[-] Anekdoteles@feddit.de 1 points 6 months ago

Jupp, absoluter No-Brainer für Angestellte, sich Zuwanderung zu wünschen. Deswegen findens Arbeitgeber auch so geil. Weil die ihre Angestellten so gerne haben.

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[-] gandalf_der_12te@feddit.de 1 points 6 months ago

Ja, genau, und dann kommen noch dauernde Anrufe "Kannst du bitte einspringen? Wir sind unterbesetzt und Kollege XY ist ausgefallen." Die Unterbesetzung kommt dadurch, dass alles bis aufs letzte eingespart wurde, auch beim Personal.

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[-] RedPandaRaider@feddit.de 4 points 6 months ago

Ach ja ist schon wieder Zeit die Lüge vom Fachkräftemangel neu zu propagieren?

[-] Kornblumenratte@feddit.de 2 points 6 months ago

Passt perfekt zum Post daneben.

https://feddit.de/post/10145394

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this post was submitted on 18 Mar 2024
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