this post was submitted on 03 Dec 2025
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Deutschland

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[–] RoflmasterBigPimp@feddit.org 14 points 2 days ago

Und hier sieht man es. Schwarz auf weiß.

Sobald sich die Möglichkeit bietet Menschen (noch mehr) unter ihren Wert zu bezahlen wird es getan.

Keiner soll sich einbilden dass das mit ihm ja nicht passieren würde!

Das einzige was Firmen von 12 Stunden Tagen und 7 Tage die Woche arbeiten abhält sind Arbeitsschutzgesetze. Und an denen wird konsequent gesägt!

[–] Dyskolos@lemmy.zip 21 points 2 days ago (2 children)

An fünf Tagen pro Woche liefert er Mittagessen an Kindergärten und Altenheime, bekommt dafür am Ende des Monats jedoch nur 345 Euro ausgezahlt.

Was zum fick ist das denn? Er hat nicht nur einen sinnvollen job, er bekommt auch nur 345 jämmerliche euronen? Für eine vollzeittätigkeit? TROTZ Behinderung? Von dem Geld kann ich gerade mal eine Woche essen kaufen und ich arbeite überhaupt nicht. Wie ungerecht ist das denn.... Das sollte er pro Tag bekommen. Als wäre die Behinderung eine Erleichterung im Leben, die auch alles billiger macht. Unglaublich.

Ist das normal, oder haben die den schlimmstmöglichen Fall gefunden? Und will ich die Antwort auf diese Frage überhaupt wissen?

[–] celeste@feddit.org 13 points 2 days ago (1 children)

Ja ist leider normal. Vielen Menschen mit Behinderung wird der Zugang zum "ersten Arbeitsmarkt" verwehrt. Deutschland ist ein Schweinesystem!

[–] Dyskolos@lemmy.zip 1 points 2 days ago (2 children)

Leider noch eines der besten Schweinesysteme 😞

[–] RoflmasterBigPimp@feddit.org 2 points 2 days ago (1 children)

Das macht es leider nicht besser .__.

[–] Dyskolos@lemmy.zip 2 points 1 day ago

Natürlich nicht. Eher sogar trauriger, denn das strahlende Beispiel sind wir sicher nicht (mehr?)....

[–] Flipper@feddit.org 3 points 2 days ago (1 children)

Die 345€ am Tag wären utopisch. Knapp das 3,5 fache des Mindestlohns. Das wären 6900€ im Monat oder 82800€ im Jahr.

Das ist mit essen ausliefern einfach nicht realistisch.

[–] Dyskolos@lemmy.zip 3 points 1 day ago (1 children)

Für meinen Geschmack schon. Ist ein sinnvollerer job als so manch anderer der dennoch mit 7k vergütet wird. Realistisch aber natürlich nicht. Aber Mindestlohn alleine wäre ja auch nix, wer kann davon leben? Das ist doch Sklaverei mit anderem Etikett.

[–] Ibuthyr@feddit.org 1 points 15 hours ago (1 children)

Sinnvoller Job, ja. Kann aber halt auch von jedem ausgeführt werden. Die Jobs in denen man >80k€ verdient setzen meist schon ein Studium oder ähnliches voraus. Und jeder der mal studiert hat, weiß dass man mit 30 noch eine arme Sau ist, die in WGs leben und sich von Knäckebrot mit Tomatenmark ernähren muss. Das ist dann schon gerechtfertigt.

[–] Dyskolos@lemmy.zip 1 points 8 hours ago

"Kann von jedem ausgeführt werden", aber macht nicht jeder :-) Und die elende Bezahlung macht's ja auch nicht attraktiver. Wie die meisten SINNVOLLEN Jobs.

[–] alsaaas@lemmy.dbzer0.com 17 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Sind für den Kapitalismus anscheinend nicht Mensch genug für Mindestlohn und Menschenwürde gilt in der bürgerlichen Gesellschaft ja eh nur für produktive Zahnräder

[–] celeste@feddit.org 6 points 2 days ago

Oh Menschen mit Behinderung können durchaus produktiv sein, aber wir müssen ja die Menschen voneinander trennen, dass sie sich nicht gegen die Herrschenden verbünden. Und Arbeitenden wird immer so wenig gezahlt wie sie sich erkämpfen konnten, wer sich nicht wehrt/wehren kann kommt unter die Räder.

[–] Thallium_X@feddit.org 3 points 2 days ago (1 children)

Ich hatte vor kurzem mit einer sehr großen Werkstatt zu tun und habe da Zahlen erfahren, die das ganze nochmal deutlich anders einordnen.

Der gesetzliche Mindestlohn für Personen mit Behinderung beträgt 1,31€. Den dafür nötigen Umsatz erwirtschaften gut 40% der Beschäftigten einfach nicht. Das liegt uA daran, dass die komplette Anwesenheit entlohnt wird, auch wenn in der Zeit Therapie stattfindet.

Die Werkstätten müssen aber 80% (iirc) der Kosten selbst tragen. Dadurch kriegen die, die mehr erwirtschaften weniger Lohn weil die 40% kompensiert werden müssen. Einzelne Beschäftigte liegen aber auch deutlich drüber, die gehen dann meist über kurz oder lang in den regulären Arbeitsmarkt. Zusätzlich müssen aus den Erträgen noch die regulären Arbeitskräfte (ca. 25% der Belegschaft) bezahlt werden.

Natürlich könnten jetzt öffentliche Gelder in die Subventionierung der Werkstatt fließen, das würde dann dazu führen, dass die Beschäftigten weniger sonstige Sozialleistungen empfangen würden und wäre nen reines verschieben der Ausgaben.

[–] Tartufo@lemmy.world 4 points 2 days ago

Der gesetzliche Mindestlohn für Personen mit Behinderung beträgt 1,31€. Den dafür nötigen Umsatz erwirtschaften gut 40% der Beschäftigten einfach nicht. Das liegt uA daran, dass die komplette Anwesenheit entlohnt wird, auch wenn in der Zeit Therapie stattfindet.

Das mag ja sein, aber ich halte es trotzdem für massiv ungerecht die 60% der Behinderten, die es erwirtschaften, dazu zu missbrauchen das Ganze zu subventionieren. Auf je mehr Schultern sowas verteilt wird, desto weniger fällt das bei einem Einzelnen ins Gewicht und gerade am unteren Ende der Lohnkette (1,31€/h? Ich würde mich weigern oder aber alles in meiner Macht stehende tun, dass man mich da eben nicht haben will) spürt man alle Einschnitte stärker. Man ist als Mensch mit Behinderung schon gestraft genug, da muss nicht sowas noch oben drauf kommen. Ist ja jetzt auch nicht so als ob man sich seinen Status in Punkto Behinderung selber aussuchen kann...

Natürlich könnten jetzt öffentliche Gelder in die Subventionierung der Werkstatt fließen, das würde dann dazu führen, dass die Beschäftigten weniger sonstige Sozialleistungen empfangen würden und wäre nen reines verschieben der Ausgaben.

Für die einen wäre es reines Verschieben der Ausgaben (gibt also nix was dagegen spricht!), für die anderen wäre es ein Schritt in gefühlt mehr Wertschätzung, weil man endlich von seinem Lohn besser über die Runden kommt und daher weniger nebenbei bei Ämtern Bittsteller sein muss. Die Verschiebung hätte also keine finanziellen Nachteile aber positive Effekte auf das Wohlbefinden der oben von dir genannten 60%. Ich sehe da gerade das Problem nicht.

[–] Tartufo@lemmy.world 6 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (2 children)

Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden sind gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Stellen mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Im Jahr 2024 verstießen fast zwei Drittel der Unternehmen gegen diese Vorgabe, wie das aktuelle Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch und des Handelsblatt Research Institutes zeigt.

Der Betrag für den man sich als Unternehmen davon freikaufen kann ist auch lächerlich niedrig. Hab vor ein - zwei Jahren oder so mal gesehen was das bei einem kleinen Unternehmen (also knapp über der Pflichtgrenze) pro nicht eingestelltem Schwerbehinderten im Jahr kostet und dachte auch nur so "alter, das zahl ich für eine Stelle als Privatperson ja fast aus der Portokasse"...

[–] Dyskolos@lemmy.zip 4 points 2 days ago (1 children)

Dass Unternehmen wirtschaftlich handeln kann man ihnen ja beinahe nicht vorwerfen, darum geht's ja schließlich. Statt höherer Strafen (dann fände man halt andere Schlupflöcher) evtl. die Stellen subventionieren. 50% AG, 50% Staat oder sowas. Gibt's ja, wenn ich nicht irre, für (Langzeit?)Arbeitslose auch. Ein zivilisierter SOZIALStaat sollte sowas als Selbstverständlichkeit sehen. Könnte man ja finanzieren durch 0,00001% extra Steuern auf Superreiche. Aber wo kämen wir denn dahin...

[–] Tartufo@lemmy.world 2 points 2 days ago (1 children)

Die Schuld seh ich da definitiv nicht bei den Unternehmen, die Vermeidung wird denen ja so bequem wie möglich gemacht. Ich kritisiere, dass die Vermeidung so bequem ist. Wenn eine Privatperson sich diesen Strafbetrag relativ locker leisten kann, dann taugt der Strafbetrag nichts um das Ziel zu erreichen. Unternehmen für die das überhaupt relevant werden könnte haben idR ja mehr Geld zur Verfügung als eine Privatperson.

Das Ganze ist definitiv politisch gewollt und mMn ein absolutes Unding.

[–] Dyskolos@lemmy.zip 1 points 2 days ago (1 children)

Da hast du natürlich recht, jedoch sollte das gar nicht erst ein "Problem" für Unternehmer sein, sondern eins des Staates. Das auf andere Gruppen abzuwälzen ist eben auch keine Lösung. Besonders natürlich nicht wenn das dann dermaßen halbärschig gemacht wird..

[–] Tartufo@lemmy.world 1 points 2 days ago (1 children)

Ich denke wir sehen das tatsächlich gleich. Vielleicht anders formuliert, aber einig sind wir uns da. Da muss auf jeden Fall die Politik ran und zwar richtig und nicht mit so einer "Lösung" die eigentlich gar keine ist.

[–] Dyskolos@lemmy.zip 1 points 1 day ago

Korrekt. Nix ist ätzender als halbärschige "Lösungen" die dann auf ewig vor sich hinschimmeln. Aber was wissen wir schon, sind ja keine Politiker 🫤

[–] celeste@feddit.org -1 points 2 days ago (1 children)

Du liegst falsch, sie dürfen die Strafzahlung sogar noch von der Steuer absetzen. Solange wir von Mr. Burns regiert werden wird sich daran auch bestimmt nix ändern.

[–] Tartufo@lemmy.world 3 points 2 days ago (1 children)

Wie kann ich mit etwas falsch liegen, zu dem ich keine Aussage gemacht habe?

[–] celeste@feddit.org 0 points 1 day ago

Der Betrag ist nicht nur niedrig, er ist effektiv 0!