this post was submitted on 02 Dec 2025
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Frag Feddit

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Hey zusammen,

ich dachte mir ich starte mal eine kleine Umfrage.

Wie im Titel frage ich mich, was so allgemein eure Beweggründe sind, die euch zu dieser wunderschönen Plattform gebracht haben, und, falls zutreffend, was euch von dem bösen Zwillingsbruder Reddit weggetrieben hat.

~sp3ctre

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[–] brotundspiele@feddit.org 2 points 5 days ago* (last edited 4 days ago)

10. Der Rausch und die langen, langen Tage

Ich kann die nächsten Stunden, Tage, vielleicht sogar Wochen nicht mehr chronologisch wiedergeben. Es war ein flackerndes Kaleidoskop aus Farben, Geräuschen und Erlebnissen, die sich nicht wie Erinnerungen anfühlten, sondern wie Downloads, die jemand direkt in mein Bewusstsein spielte.

Ich rannte durch endlose Korridore aus Bits und Pixeln. Ich sprach mit körperlosen Avataren. Ich schwebte durch ein digitales Meer, in dem Kommentarthreads wie Fische wimmelten. Ich sah mich selbst von außen, gleichzeitig vergrößert und verkleinert, wie ein Profilbild, das ständig neu gerendert wird.

Manchmal hörte ich Stimmen, die miteinander zu diskutieren schienen, als würde ein Gremium entscheiden, welche Version von mir sie für "brauchbar" hielten.

Ich verlor jedes Zeitgefühl. Der Rausch war nicht angenehm. Er war nicht unangenehm.

Er war.

11. Der letzte Traum

Bevor ich wieder zu mir kam, sah ich eine letzte Vision:

Ein leuchtender Kreis. Im Zentrum ein Gerät, ein Smartphone.
Darauf das Logo eines sozialen Netzwerks, das ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Darunter ein pulsierendes Wort: "Willkommen."

Dann absolute Dunkelheit.

13. Das Erwachen

Ich wachte auf kaltem Asphalt auf. Nacht. Regen. In der Ferne heulten Martinshörner.

Ich lag in einer Sackgasse, eingehüllt in eine Decke, die nicht mir gehörte. Auch die Kleidung die ich trug war nicht meine. Meine Glieder fühlten sich schwer an, als wäre ich tagelang auf den Beinen gewesen.

Ich versuchte mich aufzusetzen, und ein brennender Schmerz durchfuhr meinen Körper.

Ich griff an meine Seite. Da war eine Naht. Nicht frisch blutend, aber auch nicht alt. Ein Schock durchfuhr mich, mein Atem stockte, ich tastete weiter. Die Naht zog sich über die Stelle, wo...

... wo meine Niere sein sollte.

Ich konnte nicht schreien, nur Zittern. In meiner Jackentasche vibrierte etwas. Ich griff hinein.

Ein Handy. Nicht meines. Neu. Schwarz. Ohne Anbieterlogo. Ohne Herstellernamen.
Der Bildschirm leuchtete auf. Eine einzige App war installiert.

"Das Fediverse"

Ich starrte darauf. Das Rauschen in meinem Kopf war verschwunden.

Stille.
Absolute Stille.

Ich wusste, dass diese Stille viel schlimmer war.

13. Der letzte Satz

Als ich mit zitternden Fingern auf das App-Symbol drückte, erschien ein einziger Satz auf dem Display:

"Du bist jetzt Teil des Netzwerks, willkommen zurück."