this post was submitted on 16 May 2025
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Oder man überlässt das Urteil einem Gericht, so wie es ein Rechtsstaat vorsieht, anstatt das man Menschen potentiell einem Lynchmob aussetzt.
Mit der Argumentation "Ist ja verboten" müsstest du sonst auch bejubeln, wenn jemand mit einer Eigenbedarfsmenge Drogen erwischt wurde und dann öffentlich von allen Klatschblättern an den Pranger gestellt wird.
Also, Du meinst erstmal Anzeige gegen Unbekannt?
Ich muss aber zugeben, dass mir Lynchmobs gegen erwiesene Nazis nicht den Schlaf rauben würden. Gegen alles andere schon, aber Nazis sind da ein Spezialfall, schon allein, weil sie auch gern lynchen.
In dem moment in dem du kein Problem mit der Aufhebung des Rechtsstaats für eine Personengruppe (so sehr sie dich auch immer anwiedern mag) hast, bist du teil des Problems und nicht der Lösung
Wenn die Redaktion konkrete Hinweise auf eine Straftat hat und Informationen zur Identifizierung des mutmaßlichen Täter hat, können sie diese der Polizei mitteilen. Sie können auch darüber Berichten, ohne die Person öffentlich zu machen. Dann wissen die Redaktion und die Polizei, wer dahinter steht, und wenn die Polizei unttätig bleibt, kann die Redaktion immer darüber berichten. Dabei ist "Polizei bleibt bei Nazi-Youtuber untätig" aus meiner Sicht auch mindestens genauso eine wichtige Story. Wenn ich mich richtig erinnere haben sie auch schon mal eine Sendung gehabt, wo es darum ging wie mit Anzeige von volksverhetzenden Kommentaren im Netz von diversen Landespolizeien umgegangen wurde.
Ich hasse Nazis auch wie die Pest, aber hier gibt es einige Probleme. Das Offensichtlichste ist: Was ist wenn sich die Redaktion doch geirrt hat und die falsche Person öffentlich anprangert? Was ist, wenn es noch eine kleine Anzahl weiterer Personen gibt, auf die die Beschreibung zutrifft, und dann das volle Doxxing jemanden Unbeteiligten trifft? Auch wenn es die richtige Person trifft. Wie wird damit umgegangen, wenn dann ein Vigilante über die Stränge schlägt? Haftet dann das ZDF für Anstiftung? Bekommt dann ein Nazi gebührenfinanziert Personenschutz gestellt? Was ist, wenn Unbeteiligte mit reingezogen werden, z.B. weil jemand Parolen an das Wohnhaus sprüht oder eine Scheibe einschlägt, sich dabei aber in der Adresse irrt?
Ich sehe da vor allem das Beispiel Drachenlord, wo problematischer Youtuber + Deanonymisierung (auch wenn sie in dem Fall selbst vorgenommen wurde) eine üble Dynamik entwickelt hat, bei der am Ende die ganze Nachbarschaft gelitten hat.
Dabei steht am Ende eben noch das Problem, dass Böhmermann das ganze in einem Unterhaltungsformat tut. Damit wird suggeriert, dass das als Unterhaltung grundsätzlich akzeptabel ist, egal wen es trifft. Damit unterscheidet es sich aus meiner Sicht z.B. noch mal deutlich davon, wenn die lokale Antifa einen Nazi bei Indymedia o.ä. doxxt.