Riesengroße Schlupflöcher und unnötig komplizierte Rücknahme, weil kein standardisiertes System von Verpackungen. Obendrauf noch kaum Kontrollen. Mich wundert nicht, dass das so nicht funktioniert.
Warum man sich da kein Beispiel am Pfandsystem mit standardisierten Glasflaschen genommen hat ist mir auch ein Rätsel...
Die Standardisierung ist da ja auch nur halbherzig umgesetzt und nicht verpflichtend. Es gibt ca. drölf unterschiedliche Flaschentypen für den gleichen Zweck und Inhalt, dazu kommen noch Hersteller, die meinen, unbedingt irgendwelche dummen nichtstandardisierten Designerflaschen benutzen zu müssen. Und jeden Sommer heulen die Brauereien und Mineralbrunnen wegen Leergutmangel rum.
Dass Hersteller ihre eigenen Designs mit in das System geben dürfen finde ich auch schwachsinnig, deswegen ja nur ein Beispiel nehmen, nicht 1:1 übernehmen. Die Grundlegende Idee, dass es egal ist, wo man seinen Pfand abgibt ist was mir dabei wichtig wäre. Das geht eben nur auf eine sinnvolle Art und Weise, wenn nicht jeder seine eigene Suppe kocht, da sind wir uns einig. Dass es nicht genug Leergut gibt sollte aber auch ein Problem sein, das man lösen kann.
Das Problem wäre kein so großes, wenn nicht Alle ihr eigenes Süppchen kochen würden.
Wenn man nur mal das sehr enge Segment der 0,5l-Bierflaschen mit Kronkorken betrachtet, fallen mir da, abgesehen von den Designerflaschen einzelner Brauereien, spontan 4 verschiedene Flaschentypen ein. 3 Davon haben eine unterschiedliche Bauform (klassiche Bierflasche, Stubbi, Longneck), dürften also mit für den jeweils anderen Typ eingestellten Anlagen inkompatibel sein. Die eine Bauform (Longneck) gibt es in 2 verscheidenen Farben (braun und grün). Natürlich muss bei dem Wildwuchs mehr Leergut im Umlauf sein, dass es genug von jeder speziellen Flasche gibt. Natürlich kommt es da zu Engpässen, wenn jetzt genau die eine spezifische Sorte Leergut durch hohen Verbrauch im Umlauf ist und schleppend zurückkommt.
Beim Mineralwasser gibt es nicht so viele Standardflaschen, aber dafür hat gefühlt jeder 3. Hersteller seine eigenen Designerflaschen. Bei Säften, wenigstens in 1l-Glasflaschen, scheinen es tatsächlich Alle geschafft zu haben, die 2 Standardtypen zu verwenden. Komischerweise heulen die Saftkeltereien auch nicht jeden Sommer, sie hätten zu wenig Leergut.
Eigentlich würde es reichen je Füllemenge, Verschlussart und Verwendungszweck eine Flasche zu haben.
Das Problem ist, dass jeder Laden sein eigenes System nutzt. Ein System, wie wir es aktuell schon für Pfand haben wäre die einzige sinnvolle Maßnahme. Alles andere ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Außerdem: Kaffee To Go: 2,80 Euro; Kaffee To Go Mehrweg): 6,90 Euro.
Gerade bei Kaffee hab ich öfter Angebote gesehen, wo es minimal günstiger (~10ct) ist seinen eigenen To-Go-Becher mitzubringen.
Mir bisher aufgefallen: Yorma's und DB Bordrestaurant
Es gibt inzwischen 2 Anbieter einer Standard Lösung von solchen behältern das eine ist recup mit Bechern in diversen Größen und Schüsseln unter dem Namen rebowl und ein zweiter der mir gerade nicht einfällt.
Persönlich gefällt mir erster besser, da man dort keine App braucht und zumindest die Becher überall zurück gebracht werden können wo ein Bürger King ist, also fast überall.
Bei dem 2. Brauch man ne App 🤢 und hat dann nur 2 Wochen Zeit 🤮 bis man das dann fürs Pfand gekauft hat.
Der zweite könnte Vytal sein
Bei uns in der Kantine haben sie die Rebowl-Schüsseln für den Fall, dass man was mitnehmen will. Auch, das man am Bahnhofs-Kaffeelanden seinen eigenen Becher abgeben kann ist ja der Fall. Blöd wird das eben immer dann, wenn man mehr oder weniger spontan was haben will ...
Umweltbewusst hab ich mir mal einen spontanen Kaffee im Mehrwegbecher geholt, der geht halt nur für Kaffee in der Hand, weil der oben im Deckel ein Trinkloch hat. Das ist irgendwas eigenes vom dem Laden oder der Kette, und ich bin seit dem nicht mehr dran vorbei gekommen und habe seit Wochen diesen Becher bei mir im Schrank stehen.
Und wie gesagt: Für mehr als Kaffee in der Hand kann ich den nicht gebrauchen, meinen Thermosbecher kann ich dicht verschließen. Ich müsste jetzt also bewusst den Becher mitnehmen, zu diesem Bahnhof fahren, und den Becher da wieder abgeben.
Schöner wäre halt wirklich, wenn man die Becher einfach überall abgeben könnte. Oder zumindest in größeren Läden, wo die dann gesammelt und wieder Einsatzbereit gemacht werden.
Zumindest für die Kantine ist es kein Problem. Wenn es leer ist einmal auspülen und beim Schreibtisch lagern dann einfach beim nächsten Gang in die Kantine entweder tauschen oder zurück geben. Die Becher werden schon ziemlich flächendeckend zurück genommen. Kannst bei denen nachsehen wo du überall zurück geben kannst. https://recup.de/fuer-konsumenten/
Ich wusste nichteinmal, dass Mehrwegverpackungen gesetzlich vorgeschrieben sind. Mir sind die noch nie begegnet (auch wenn ich zugegebenermaßen selten etwas anderes als Pizza/Döner bestelle).
Geht mir genauso. Ich hab das zwar in den Medien gelesen aber nie in der freien Wildbahn gesehen. Ich wurde auch noch nie gefragt ob ich Mehrweg haben möchte - ich hätte sicherlich ja gesagt. Glaube das hier hauptsächlich ein Problem mangelhafter Durchsetzung/Kontrolle vorliegt. Wieso nicht Einwegverpackungen 2 € teurer machen und damit die Mehrwegverpackungen finanzieren Ü
Die Verpackungssteuer war vermutlich ausschlaggebend dafür, dass es in Tübingen funktioniert hat.
Eigentlich gibt es eine Pflicht für Gastwirte, Mehrwegeverpackungen anzubieten. Das wird aber kaum umgesetzt. Außerdem müsste man mindestens 10 Euro Pfand pro Container verlangen, da die Dinger ziemlich teuer sind. Das bezahlt doch keiner. Das ganze Gesetz ist mal wieder völlig dilettantischer und wirklichkeitsfremder Aktionismus.
Ein Gesestz wird geschrieben, alle ignorieren es mangels Kontrollen einfach, also ist das Gesetz das Problem...
Komisch nur, dass das so immer nur funktioniert, wenn Menschen Abfall vermeiden oder Reiche Steuern zahlen sollen. Und dass an der mangelnden Umsetzung nie die Schuld sind, die Gesetze um- oder durchsetzen sollten.
Das Gesetz ist deshalb das Problem, weil die Mehrheit nicht freiwillig 10€ Pfand bezahlt, wenn sie die Box zum einfach wegwerfen kostenlos bekommt. Und das war vorherzusehen.
Klingt logisch... nur kann ich dir halt aus Erfahrung sagen, dass ich nirgends überhaupt die Wahl habe. Was sich mangels Kontrollen und Strafen auch mit den nahezu 100% Verstößen durch Gastronomiebetriebe im Artikel deckt.
Bisher können wir also davon ausgehen, dass die große Mehrheit der Kunden nicht mal informiert ist. Und in den wenigen Fällen, wo man überhaupt die Möglichkeit hat und es weiß, sähe die Akzeptanz sicher anders aus, wenn es die Regel und nicht die seltene Ausnahme wäre.
Nein. Wir bräuchten einfach a) ein einheitliches System und b) eine tatsächliche Mehrwegverwendepflicht (statt nur einer Mehrwegangebitspflicht). Und schon wäre das extrem sinnvoll und würde die durchschnittliche Müllmenge pro Bundesbürger wahrscheinlich um 10kg/a senken
Das stimme ich dir zu. Ich wollte ja nicht sagen, dass Mehrweg schlecht ist, im Gegenteil. Aber man muss es auch konsequent und vor allem benutzerfreundlich umsetzen.
Ist die Frage, wieviel Gejammer à la "Der Staat schreibt schon wieder alles vor" man aus der Gastronomie tatsächlich hören will. Mal als Gegenbeispiel: Beim Flaschen-Einwegpfand haben sich die Supermärkte ja auch nach etwa einem Jahr zusammengefunden und ein gemeinsames Einwegsiegel etabliert, ohne, dass der Staat eingreifen musste (wenn ich mich richtig erinnere). Heute gibt es zwar immer noch Märkte, die nur die eigenen Einwegflaschen annehmen, aber das ist eher selten.
Das Problem in der Gastronomie ist wohl eher, dass es da sehr viele kleine Akteure statt wie bei den Supermärkten ~fünf großer Akteure aufeinander treffen, sodass die Systemkonsolidierung ewig dauern kann. Und eben der Unterschied zwischen Anbietepflicht und Verwendungspflicht.
Die kleinen Akteure sind ja nicht mal verpflichtet mitzumachen.
Erst seit Anfang 2023.
Da werde ich mal darauf achten, ob Mehrweg angeboten wird.
Wer hätte gedacht, dass man Gesetze ohne Kontrollen nicht durchsetzen kann?
Bei meinem Metzger macht er einem die Sachen in die selbst mitgebrachten Tupper (wiegt sie hinter der Theke und kippt es dann ohne Kontakt in mein hingehaltenes Gefäß und ich mach das dann zu) und das ist eine sehr gute Lösung für beide Seiten. Ist aber erst möglich seit der Verordnung, weil er das vorher immer abgelehnt hatte, weil es "nicht erlaubt" sei. Das Einsparpotential ist aber halt gering.
Ansonsten spare ich jede Menge Verpackung in dem ich nichts "to go" kaufe. Ich finde die Qualität der fertig zu kaufenden Speisen hat so übel nachgelassen, dass ich inzwischen lieber selber koche und dann Kontrolle über die Zutaten und die Sauberkeit der Zubereitung habe. Wenn es nicht wegen meiner 80-jährigen Mutter wäre würde ich auf Wurst und Fleich auch noch verzichten.
Seltener zum Metzger, stattdessen Hülsenfrüchte spart mehr CO², Geld, Plastik, Wasser und Elend als jede Mehrweg-Box. Aber das weißt du sicher schon, oder?
Wenn es nicht wegen meiner 80-jährigen Mutter wäre würde ich auf Wurst und Fleich auch noch verzichten.
Steht da nicht umsonst.
Tübingen macht es vor wie es funktioniert: Verpackungssteuer auf Einweg-Artikel, Mehrweg mit Pfandsystem.
Jetzt wo Tübingen auch gegen McDonalds als Kläger gewonnen hat, sollte nichts mehr im Weg stehen das in mehr Städten einzuführen.
Spannend, hier verkaufen die Mehrheit der Läden schon in Rebowl System (mir fällt eigentlich nur eine Pizzeria und ein Gyrosladeb ein die es nicht tun)sobald sie nicht wirkliche "Papierverpackungen"(=Döner-Papierding) nutzen. Und zu mindestens in unserer links-grünen Bubble wird das auch fleißig genutzt, auch beim Anstehen sieht man immer wieder andere Leute mit Mehrweg. (Vor Weihnachten hat irgendeine Wohlfahrtsjugendgruppe übrigens die Aktion gehabt,dass sie deine angesammelten Schüsseln zurück bringen und der Ertrag dann ihren wohltätigen Zwecken zugeht. Weiß aber nicht mehr wer das war.)
Was keiner nutzt sind Laden-spezifische Sachen und selbst mitgebrachte(Ausnahme: Thermo Kaffeebecher),dass zieht gar nicht.
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