Einerseits wollen sie sich hälftig an der Betreuung des Nachwuchses beteiligen, andererseits sehen sie sich als »Haupternährer« in der Pflicht
Ich denke, das ist mit ein großer Punkt, warum ein Kinderwunsch erst mit einer konkreten Partnerschaft bei vielen zustande kommt. Solange man noch nichts Festes gefunden hat, sagt einem die gesellschaftlichen Erwartungshaltung aktuell nicht mehr so wirklich, ob man Geld scheffeln oder Kinder erziehen können soll. Wenn man sich nicht selbst festlegt, wirkt es erstmal, als sollte man alles können.
Wenn sich aber dann die zweite Hälfte materialisiert, dann wird das eben plötzlich sehr konkret und man kann viel besser abschätzen, welche Stärken man selbst mitbringen muss und welche Schwächen durch den*die Partner*in abgedeckt sind.
Dann kann man sich eben gemeinsam festlegen, wer die Brötchen nach Hause bringt, wer sie an die Kinder verfüttert, oder ob man die Aufgaben anders aufteilt.
Und da man sich ja auch oftmals heißer findet, wenn man gegenseitig passende Stärken mitbringt, verwandelt sich dann oftmals ein "ich muss alles können" dahin, dass man die eigenen Stärken ausspielen kann.