this post was submitted on 07 Nov 2025
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Netzkultur / Netzpolitik

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Alles rund um das Internet. Gerne auch die politische Seite zum Thema


Als Nachfolger für !netzpolitik@feddit.de


Wir sehen uns als einen selbstbestimmten Raum, außerhalb der Kontrolle kommerzieller Tech-Unternehmen.

Netiquette wird vorausgesetzt. Gepflegt wird ein respektvoller Umgang - ohne Hass, Hetze, Diskriminierung.

Die Regeln von feddit.org gelten.


Das Bild im Banner und Icon: Public Domain generated with Midjourney gefunden auf netzpolitik.org


founded 1 year ago
MODERATORS
 

Wenn die Bundesregierung wollen würde, dass Einwilligungsmanager überhaupt eine Chance haben und nicht zu noch mehr Pseudo-Selbstbestimmung führen, dann müsste sie ihre Anerkennung schnellstmöglich verpflichtend machen. Sie kann das jederzeit und einfach zu tun, wenn sie wollte – denn die Verordnung muss nicht einmal vom Bundestag beschlossen werden.
Tut sie es nicht, verurteilt sie die Dienste zum Scheitern, bevor diese überhaupt ihre Arbeit aufnehmen können.

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[–] General_Effort@lemmy.world 3 points 1 week ago (1 children)

Du bist bestimmt schon so Sätzen begegnet wie: "Dieses Bild ist urheberrechtlich geschützt." Wenn Juristen Daten schützen wollen, dann läuft das nach demselben Muster. Leute haben gewisse Rechte über Daten, die sich auf ihre Person beziehen. In dem Sinn sind die Daten dann geschützt.

In der Denke gibt DNT erstmal keinen Sinn. Das ist so, als ob du mit einem Schild rumläufst: "Nehmt mein Geld nicht." Das darf sowieso keiner, aber es verbietet auch nicht, dich anzuschnorren.

Was du dir wahrscheinlich wünscht ist, dass es dann keine Pop-ups mehr gibt. Das heißt, du willst das Fragen verbieten. Das hat mit Datenschutz eigentlich nichts zu tun. Betteln verbieten ist ja auch kein Eigentumsschutz. Was es verkompliziert ist, dass man nicht unbedingt fragen muss, um legal Daten zu verarbeiten.

Politisch geht das sowieso nicht. Die Medien, die "Presseverleger", wollen nicht auf die Werbeeinnahmen verzichten. Die kleinen Player in der DSGVO-Industrie wollen das natürlich auch nicht. Mit überkomplizierten Gesetzen verdient die Compliance-Industrie Geld.

Die Politik will eine Datenökonomie, mit Datenräumen und Datentreuhändern. Alles völlig abstruse Fantasien, aber Einwilligungsdienste passen da gut rein.

[–] HairyHarry@lemmy.world 1 points 1 week ago (1 children)

Ja man, politisch ist es schwierig. Das war genau das, was ich ausgedrückt habe, als ich behauptet habe, dass es dem Gesetzgeber überhaupt nicht um Datenschutz geht. Und Cookiebanner sind nichts anderes als ein "Betteln", zudem sie oft mittels Dark Pattern arbeiten.

In der Denke gibt DNT erstmal keinen Sinn.

Aha. Bitte mal ausführen. Erst Recht, wenn du der Meinung seist, Cookiebanner wären dafür eine Lösung.

DNT wäre eine Vorabentscheidung des Users für "Alle Tracking-Cookies" ablehnen.

Dabei ist natürlich nicht gewährleistet, dass nicht trotzdem getrackt wird - das selbe gilt aber auch für Cookiebanner.

DNT müsste dafür aber auch für viel mehr stehen, als nur Tracking zu unterbinden. Diese Flag (nennen wir sie einfach mal "Do not share my data") sollte im gleichen Zuge auch davor schützen, dass meine Daten mit Dritten geteilt werden.

Auch hier gilt: Ob es dennoch geschieht, entzieht sich natürlich der Kontrolle der User - wie auch bei Bannern.

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 1 week ago

Und Cookiebanner sind nichts anderes als ein “Betteln”,

Ein Bettelverbot ist kein Eigentumsschutz und genauso wenig ist es Datenschutz. Es geht dem Gesetzgeber durchaus um Datenschutz, aber was das Gesetz unter Datenschutz versteht, ist nicht unbedingt, was du darunter verstehst.

DNT wäre eine Vorabentscheidung des Users für “Alle Tracking-Cookies” ablehnen.

So Vorabentscheidungen gibt es normalerweise eben nicht. Du kannst dir was vornehmen, aber du bist ein freier Mensch. Du kannst dann tun und lassen, was du willst.

Gerade in der DSGVO werden hohe Ansprüche an Einwilligungen gestellt. Natürlich gibt es keine Anforderung, wie eine Ablehnung auszusehen hat. Es ist aber auch nicht logisch, dass eine uninformierte Pauschalablehnung besonderes Gewicht haben sollte.

DNT müsste dafür aber auch für viel mehr stehen, als nur Tracking zu unterbinden. Diese Flag (nennen wir sie einfach mal “Do not share my data”) sollte im gleichen Zuge auch davor schützen, dass meine Daten mit Dritten geteilt werden.

Es ist so, dass die Verarbeitung von personenbezogenen Daten verboten ist, es sei denn, bestimmte Ausnahmebedingungen liegen vor. ZB eine informierte Einwilligung. So eine Flag hätte also eher keine rechtliche Wirkung.