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this post was submitted on 24 Aug 2023
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MODERATORS
Ich mag open-source auch, aber so pauschal ist das leider nicht richtig. Wir durften in einer Vorlesung z.B. mal Open-Source ERP-Softwares mit SAP vergleichen. Okay, das ist ein paar Jahre her, aber wenn mein sich in dem Bereich nichts grunlegend geändert hat und das Einführungsbudget nicht im Bereich von Milliarden liegt, dann würde ich nie und nimmer auf die Idee kommen da Open Source zu empfehlen. Klar, Open Source macht einfache Customization und White-Box Tests möglich. Nur muss man auch genug Leute haben, die das übernehmen und normalerweise kosten die viel Geld. In der Praxis ist gibt es bei Open Source eben oft niemanden der verantwortlich ist, was dann natürlich katastrophal für die Sicherheit ist.
Der Thüringer Anstatz, der gerade von der CDU kritisiert wird, klingt da echt vernünftiger: "wo es technisch möglich und wirtschaftlich ist, soll der Einsatz von Open-Source-Software vorrangig erfolgen"
Das würde ich sofort unterschreiben.
Vielen Dank für die Klarstellung und sachliche Richtigstellung. Manchmal geht die sonst so oft richtige Gleichung
CDU = unsachlich
dann wohl doch nicht auf.Naja, ich hoffe ich habe mich hier nicht ungenau ausgegdrückt: Ich stimme der CDU NICHT zu, aber eben nur, weil Thüringen bereits jetzt eben nicht ausschließlich, sondern nur vorrangig auf Open-Source setzt.
Als unsachlich würde ich das, was die CDU hier sagt allerdings auch nicht bezeichnen. Wenn man Open Source bevorzugt, dann kann das natürlich dazu führen, dass man ein schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis hat als mit einer proprietären Software. Insbesondere bei der Nutzerfreundlichkeit ist Open-Source leider oft nicht so toll. Der Grund für die Förderung von Open Source mit öffentlichen Mitteln fällt eher unter Begriffe wie "digitale Souveränität Europas". Das ist ein absolut anstrebenswertes Ziel, aber das heißt nicht unbedint, dass ein kleines Land wie Thüringen sofort profitiert, wenn es sich da zum Vorreiter macht. Langfristig ist das schon wahrscheinlich, weil sich viele Geschäftsmodelle hin zu Open-Source entwickeln und mit Datenschutzvorgaben ein Damoklesschwert über den großen amerikanischen Anbietern hängt, aber für den nächsten Haushalt...
Es ist halt wie beim Klimaschutz, wo die CDU ja auch eher kurzfrstig und lokal denkt. Nicht direkt unsachlich, nur eben auch nicht sonderlich sozial.
Ist halt irgendwie relativ egal wie sachlich die Argumentation jetzt genau ist, denn die CDU hat da den Interessenskonflikt dass Microsoft sehr gern und sehr viel dafür zahlt dass die deutsche Verwaltung weiter Windows einsetzt. Und das macht sie unglaubwürdig, auch wenn sie vielleicht sogar einen Punkt haben.
Doch geht sie. Aus den falschen Gründen eher zufällig die richtige Entscheidung treffen ist immer noch unsachlich.
Redest du jetzt von SAP oder dem offenen ERP?
Open Source. White-Box-Tests sind - zumindest auf den Quellcode bezogen - bei proprietärer Software für Anwender per Definition unmöglich und das Anpassen ist bei proprietärer Software auch so eine Sache (auch wenn es bei SAP sehr viele Möglichkeiten gibt). Man bezahlt also dem Hersteller viel Geld dafür, dass er diese Dinge übernimmt. Weil SAP die Software oft verkauft/lizensiert, düfte das in den meisten Fällen aber immer noch günstiger sein als die notwendigen Mitarbeiter selbst zu bezahlen um eine Open-Source Alternative auf den notwendigen Stand zu bringen.
Mir geht es halt darum, dass man bei Open Source Gefahr läuft selbst Dienstleistungen erbringen zu müssen, die bei proprietärer Software im Kaufpreis inbegriffen wären und darum, dass man viele Vorteile von Open-Source nur nutzen kann, wenn man selbst über weitreichende Ressourcen im IT-Bereich verfügt.
Es war eigentlich als Spaß gemeint, aber jetzt frage ich mich ernsthaft wie du da auf SAP als gutes Beispiel kommst. SAP hat alle Nachteile deines OpenERP UND kostet ein Vermögen.
Hat sich OpenERP so stark verbessert? Wie gesagt, es ist eine Weile her und ich weiß, dass SAP auch nervt, aber würde mal behaupten, dass es einen Grund gibt, dass gewinnorientierte Unternehmen diese Unsummen ausgeben. Weniger schlecht spart halt auch jede Menge Arbeit.
Edit: Ich hatte in der Vorlesung die Aufgabe mit OFBIz zu arbeiten, weshalb ich eigentlich nur noch aus dem Fenster springen wollte. Die Gruppe mit OpenERP war definitiv besser dran, aber soweit ich mich erinnere war das Fazit da auch: "nicht vergleichbar".
Ich meinte nicht explizit OpenERP das Produkt, sondern deine hypothetische offene ERP-Software, bis gerade eben wusste ich nicht dass das ein Ding ist. :D
Mein Punkt ist: ERP-Systeme sind alle komplex wie nichts gutes, aber SAP ist dafür auch noch unverschämt teuer, auch wenn man die Kosten für Programmierconsultants mit Inhouse-Resourcen erschlägt.
Heißt jetzt auch Odoo. ;) Ich dachte nur, dass Du das meinst, weil zu genau die richtige Schreibweise getroffen hast.
Sie sind teuer. Ich würde aber behaupten, dass sie so teuer sind, weil es eben keine echte Alternative gibt. Wenn ein ERP-System nicht gut funktioniert, gefährdet das das Überleben des Unternehmens. Insofern würde ich da im Zweifelsfall lieber zu viel als zu wenig Geld ausgeben.
Bei SAP kommt noch hinzu, dass sie ein Ökosystem verkaufen. Alle diese 3-Buchstaben-Dinger (HCM, ERP, CRM, SCM...) lassen sich mit SAP abbilden. Wenn man für sowas unterschiedliche Systeme hat, gibt das Probleme (aus eigener Erfahrung: mithilfe von Excel Schnittstelle zu spielen ist eine Sisyphosarbeit).
Aus meiner Sicht ist SAP halt in einer ähnlichen Position wie Apple im Consumer-Bereich: Teuer, aber wenn man bereit ist Probleme mti Geld zu erschlagen ziemlich sicher die beste Lösung.
Du meinst was Apple gern wäre, aber vermutlich hast du da Recht, ja.