this post was submitted on 06 Feb 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] Krik@lemmy.dbzer0.com 3 points 1 day ago (3 children)

Ich kann mich erinnern, wie ich in der Berufsausbildung einen einfachen Flächeninhalt ausrechnen sollte. Ich hab da verzweifelt überlegt, wie ich das mit dem Integral hinbekomme. Ich schaute zu einem Banknachbaren und dem ging es genauso. Auf das einfache a*b ist keiner von uns mehr gekommen.

Da habe ich realisiert, wie sehr man in der Schule hochgezüchtet wird, Probleme zu lösen, die im Alltag so nicht vorkommen. Das, was in den höheren Klassen vermittelt wird, brauchen 95% der Leute nicht im Leben.

[–] Aufgehtsabgehts@feddit.org 8 points 1 day ago (2 children)

Viel wichtiger, als der tatsächliche Inhalt, der den meisten Menschen nur noch als Allgemeinwissensquelle dient, ist doch, Lernen zu lernen und darin geschult zu werden, wie verschieden Probleme in verschiedenen Bereichen angegangen werden können.

Die vielen Möglichkeiten, Flächen zu berechnen, sind doch spannend und schulen das logische Denken. Alleine das Wissen darum, dass das in nichteuklidischen Räumen noch ganz anders zugeht, eröffnet für einige Schüler ganze Welten.

Und obwohl ich den Deutschunterricht so gar nicht mochte ("das brauche ich doch nie im Leben"), freue ich mich jetzt, dass ich zumindest grob wüsste, wie ich eine Karikatur gründlich untersuchen kann, oder wie ich in Artikeln erkennen kann, welche Ziele der Autor mit verschiedenen Stilmitteln erreichen will.

Das gilt für mich für alle Fächer, selbst Latein (mein Alptraumfach).

[–] Krik@lemmy.dbzer0.com 1 points 1 day ago (1 children)

Viel wichtiger, als der tatsächliche Inhalt, der den meisten Menschen nur noch als Allgemeinwissensquelle dient, ist doch, Lernen zu lernen und darin geschult zu werden, wie verschieden Probleme in verschiedenen Bereichen angegangen werden können.

Das wird aber quasi gar nicht gelehrt. Man wird mit Wissen zum Auswendiglernen zugeschüttet und zur nächsten Leistungskontrolle muss das verinnerlicht sein. Ich erinnere mich, dass ich für ein Jahr einen Mathelehrer der alten Schule hatte, der damals noch Schüler gezüchtigt hat, wenn die Scheiße gebaut haben. Da sah der Unterricht so aus, dass anfangs vier Schüler an die Tafel mussten, wo die Sachen der letzten Stunde abgefragt und bepunktet wurden. Dann gab es neuen Stoff, der anschließend geübt wurde. Und die nächste Stunde wiederholte sich das. 2-3 mal die Woche. Vergessene Hausaufgaben wurden direkt mit 0/15 bewertet. Hat er dich nochmal erwischt, waren es dann 0/16, usw. Bei der Übung an der Tafel hat man übrigens nur 1-2 Punkte abstauben können. An einmal Hausaufgaben vergessen hat man also das ganze Schuljahr dran gearbeitet, das irgendwie wie auszugleichen. Toll...

Ein Klassenkamerad hat den Lehrer dann mal senil genannt. Der wäre beinah von der Schule geflogen, weil dieser Lehrer gleichzeitig auch der Rektor war. :D Er wurde dann 65 und ging in Rente. Ich hörte, dass er dann noch ein Jahr in einer Schülerhilfe tätig war und danach in psychologische Behandlung musste. Auch toll...

In Deutsch hatte ich bei Interpretationen (die gesamte Sekundarstufe II in diesem Fach bestand nur aus Interpretationen - ätzend) immer eine 4. Ich habe nie das liefern können, was die Lehrerin wollte. Ich habe auch bei Nachfragen nie herausgefunden, woran es eigentlich hapert.

Aber es es war nicht alles schlecht. Ich hatte auch ein paar gute Lehrer, die die Schüler prima motivieren konnten. 👍

[–] Aufgehtsabgehts@feddit.org 4 points 17 hours ago

Ja, das ganze steht und fällt mit den Lehrern. Einige verstehen ihre eigenen Lehrauftrag nicht, oder denen sind durch zu viel Arbeit und zu enge Lehrpläne so die Hände gebunden, dass sie sich nicht so einsetzen können, wie sie es vielleicht möchten.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass ihr selbst bei dem autoritären Mathelehrer etwas gelernt habt: nur wenig über Mathe, aber dafür, wie man solche Menschen in Machtpositionen aushält. Das kommt ja leider im Alltag auch oft vor.