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Ein lesbisches Paar in Oberburg BE wird immer wieder beschimpft und attackiert. Zuletzt warfen Teenies Eier gegen das Haus und das Paar selbst.

Seit mittlerweile zwei Jahren wird das lesbische Paar zu Hause belästigt, schikaniert und gedemütigt, wie 20min.ch berichtet. Es begann damit, dass H. (49) zu B. (57) in ein Haus nahe dem Schulhaus zog.

Vorher hatte es nie Probleme gegeben. «Auf einmal kamen Jugendliche vorbei, riefen doofe Sprüche und Beleidigungen wie Lesbens** in unsere Richtung.»

Darauf hätten die Bernerinnen zuerst nicht reagiert. Sie hätten einfach nur ihre Ruhe haben wollen. Letztes Jahr dann hätten die Vorfälle aber zugenommen. Jugendliche seien in Gruppen aufgetaucht, teilweise bis zu 15 Personen. Die Älteren unter ihnen seien die Drahtzieher, sie hätten aber auch junge Teenies dabei.

«Mehrmals warfen sie Eier und Steine gegen die Fassade und Fenster, machten Lärm, einmal versuchten sie sogar, den Gartenhag in Brand zu setzen», so B. Das Paar habe schon mehrfach die Polizei kontaktiert, doch es bessere sich nichts – im Gegenteil.

Am 1. August spitzte sich die Situation zu. Die Frauen hatten Gäste und sassen mit ihnen draussen. Plötzlich tauchte eine Gruppe Jugendlicher im Alter zwischen 12 und 17 Jahren auf und begann, Eier zu werfen.» Dieses Mal nicht nur gegen die Fassade, sondern auch auf das Paar. H. sei getroffen worden.

Als sie die Polizei riefen, sei die Gruppe weggerannt. Dennoch hat das Paar Anzeige erstattet. «Es ist unglaublich, dass wir so behandelt werden, nur weil wir ein lesbisches Paar sind. Wir tun niemandem was zuleide.»

B. sagt, sie traue sich abends kaum aus dem Haus. Aus Angst, dass sie beim Heimkommen feststellen, dass alles kaputt ist.» Auch mache sich die 57-Jährige Sorgen um ihre Mutter, die einen Stock unterhalb des Paares wohnt.

«Das geht an die Substanz», klagt B. Doch je mehr die beiden Frauen sich wehrten, desto stärker würden sie zur Zielscheibe: «Die Beschimpfungen werden immer krasser und zunehmend homophob.»

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Die 23-jährige schweizerische Nachwuchspolitikerin Vivienne Huber hat mit einem queerfeindlichen Tweet für Aufregung gesorgt. Die Politikerin der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) postete am Mittwochabend auf X einen Artikel zum ersten CSD im Kanton Aargau und schrieb dazu: "Der Parasit expandiert…"

Um genau zu sein, bin ich als Zecke ein Ektoparasit

Der schwule Politiker Michael Frauchiger, der letztes Jahr unter anderem wegen der queerfeindlichen Haltung aus der SVP ausgetreten ist, teilte den Screenshot und fragte: "Was für einen erbärmlichen Charakter muss man haben?"

Dazu schrieb er: "Gerade einmal 4 Tage liegen zwischen 'Anstand und Respekt' sowie eine Minderheit als Parasit zu betiteln." Er spielte damit darauf an, dass sich Huber kurz vor ihrem Tweet erfolgreich gegen einen Instagram-Beitrag gewehrt hat, in dem sie als "Hure" bezeichnet worden war.

Ich denke „Nazifotze“ wäre angebrachter gewesen

Der Autor wurde von der Staatsanwaltschaft Luzern zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.200 Franken (1.270 Euro) verurteilt.

Huber, die letztes Jahr SVP-Kandidat für das Bundes-Parlament Nationalrat war, löschte den Tweet zwar später, hielt aber an ihrer pauschalen Ablehnung von queeren Demonstrationen fest. Konkret schrieb sie: "Mein Wording war unüberlegt, dafür bitte ich um Entschuldigung. Nun richtig: Der Woke-Wahn expandiert…"

Immerhin zeigt sie, was Rechtsradikale meinen, wenn sie das Wort „woke“ benutzen

Im Regional-Fernsehsender Tele M1 umschrieb sie am Donnerstag queere Menschen, die zum CSD gehen, als pauschale Gefahr für Kinder:

"Warum muss man einen Pride veranstalten, wo Kinder frühsexualisiert werden?", erklärte sie etwa.

Ich bin nicht derjenige, der Kinder mit Regenbogenflaggen als sexuell empfindet

Huber gilt schon länger als extrem queerfeindlich. Letztes Jahr veröffentlichte sie etwa auf dem Youtube-Kanal der "Jungen SVP" ein knapp zweiminütiges Video mit dem Titel "Pride in St. Gallen: Mischung aus Hass und Dekadenz", in dem sie sich über Teilnehmende des CSD in der Ostschweizer Stadt lustig macht.

Ihr Fazit lautete: "Was da läuft, ist Ideologie. Was da läuft, ist reinste Propaganda. Was da läuft, ist durch und durch dekadent."

Die SVP wurde bei den Nationalratswahlen im vergangenen Jahr mit knapp 29 Prozent stärkste Kraft (queer.de berichtete). Die Partei hat aus ihrer Abneigung gegenüber queeren Menschen nie ein Geheimnis gemacht: So warb sie in ihrem Wahlkampf etwa mit einem "Gender-Monster", das angeblich Kinder gefährde – das Plakat in nationalsozialistischer Bildsprache wurde scharf kritisiert (queer.de berichtete).

Zuletzt sorgte die Partei für Aufsehen, weil sie die Austragung des Eurovision Song Contest im Land ablehnt. Hintergrund ist, dass die Schweiz den Musikwettbewerb dieses Jahr mit Nemo, einer nichtbinären Person, gewonnen hatte.

Fucking Snowflakes

Die Junge SVP erklärte etwa Anfang Juni, dass der Musikstar Nemo wegen der Geschlechtsidentität genauso gefährlich sei wie ein Islamist aus Mannheim, der einen Polizisten getötet hatte (queer.de berichtete). (dk)

Wo Anzeige wegen Verharmlosung von Terrorismus?

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