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Till Lindemann: Über die Rammstein-Berichterstattung des SPIEGEL
(www.spiegel.de)
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Die Ungleichheit durch sozialen Stand ist ein valider Punkt, allerdings trifft des ja auf alle Künstler zu die Groupies schlafen, was, sind wir mal ehrlich, einige sind.
Das mit dieser eingeschränkten Handlungsfähigkeit ist das was mich bei der Berichterstattung am meisten stört. Es wird (zumindest unterschwellig) impliziert das die Frauen gezielt unter Drogen gesetzt wurden und dann von Lindemann bei vollem Verstand ausgenutzt wurden. Die Wahrheit sieht doch eher so aus das einfach fette Partys mit Drogen gefeiert wurden und Lindemann höchstwahrscheinlich genauso unter dem Einfluss von Substanzen (wenn nicht stärker) war als die Frauen. Deshalb find ich die ganzen Aussagen a la "ich hab zwar nichts gesagt aber er hätte merken müssen das ich mich unwohl fühle" sehr fragwürdig. Und ob ich jemand gezielt unter Drogen setze um Sex zu haben oder betrunken/zugedröhnt auf ner Party eine andere Person im selben Zustand anspreche ist ein großer Unterschied.
Das man versucht Leute aktiv zu überreden auf die Partys zu gehen ist dann natürlich nochmal ne andere Sache (obwohl das es da Sex und Drogen gibt, ja anscheinend klar kommuniziert wurde).
Ich bin ja auch der Meinung das was da abgeht nicht die feine englische Art ist und das Lindemann kürzer treten sollte was die Partys angeht, aber die Berichterstattung finde ich schon zum Teil scheinheilig.
Mit dem feinen Unterschied, dass Lindemann das ganze System nüchtern erdacht hat. Damit ist es für mich dann moralisch auch egal, ob er zu dem Zeitpunkt selbst zugedröhnt ist oder nicht. Und die klare Kommunikation, dass es auf den Partys nur um Sex geht, ist auch fragwürdig. Ich habe oft genug gelesen, dass man die Frauen unter dem Vorwand die Band zu treffen auf diese Partys geholt hat.
In dem was ich gelesen habe, wurde das eben nicht klar kommuniziert - die Frauen wurden auf eine Backstage Party mit der Band und nicht auf Drogen und Sex mit nur dem Sänger eingeladen.