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this post was submitted on 11 Dec 2023
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MODERATORS
Kannst du mir sagen warum diese Menschen ihre immenses Vermögen brauchen? Wir reden hier nicht mal über Firmenvermögen oder so - wir reden von Privatvermögen. Die können das doch nicht mal alles nutzen. Würden die das wenigstens investieren, könnte man ja nochmal drüber reden - aber das sehe ich halt nicht. Und es ist unbestreitbar, dass der Großteil der Bevölkerung darunter leidet - denk doch mal alleine an die Inflation. Ein großer Teil der Inflation ist dadurch passiert, dass Unternehmer einfach mal heimlich die Preise zusätzlich angehoben haben. Und wenn Gewinne gemacht wurden, wurden diese nicht mal an die Mitarbeiter weitergegeben, weil eben behauptet wurde, dass das wegen der Inflation nicht möglich sei. Wir haben nicht ohne Grund momentan eine der größten Streikwellen der letzen paar Jahrzehnte. Ich würde mich schämen überhaupt in Frage zu stellen, dass die Anhäufung von Vermögen nicht schädlich sei. Sie ist schädlich. Und es geht hier auch nicht um Neid. Das ist immer so ein Todschlagargument. Wer mehr leistet (also wirklich leistet und nicht einfach nur anhäuft), der hat auch mehr verdient. Ich würde mal dreist behaupten, dass niemand, der mehrfacher Millionär ist, mehr leisten kann als ein normaler Arbeiter. Dagegen spricht alleine schon die Existenz des Mehrwerts.
Also ich vermute allerdings, die sind so Superreich gerade weil sie Firmenvermögen haben. Die Boehringers und Quandts haben nicht 50.000.000.000 € an privaten Goldtalern im Geldspeicher. Sie haben Firmenbesitz in Form von Aktien, Stiftungen, etc. D.h. sie haben Zugriff auf Geld, sie besitzen es juristisch nicht direkt. Und der letzte Punkt macht es so ungemein schwierig da gezielt ran zu kommen, ohne immensen Kollateralschaden anzurichten.
Nene. Es gibt Vermögen was Firmen gehört und es gibt Vermögen was Privatpersonen gehört. Natürlich können Firmen auch Personen gehören - unbestreitbar. Damit gehört rein rechtlich gesehen das Firmenvermögen auch Privatpersonen, aber darum gehts nicht. Es geht nur um das reine Privatvermögen, was nicht an irgendwelche Sachen gebunden ist. Also geht es bei Quandt & Co. darum, dass man die Aktienausschüttungen besteuert und nicht das Aktienvermögen an sich. Verstehst du?
Ah okay. Problem ist nur, dass die meistens gar nicht die Aktien selber besitzen. Sondern Firmen und Stiftungen. Die wiederum, nach deiner Logik, nicht besteuert werden. Das ist ja der Trick der Reichen. Nicht Geld besitzen, sondern über Geld verfügen.
Die sind privat nicht so super reich, aber können sich über ihre Firmenkonstrukte jederzeit Geld zukommen lassen, wenn sie es denn brauchen. Wird dann oft auch versteuert. Aber nur dann.
Google mal nach Spardosen gmbh. Da gibt ein paar Seiten über diese Steuertricks (für Normalos ab 500k)
Das ist nicht meine Logik, das ist die Logik vom Staat und wie man gegen diese Machenschaften vorgehen könnte, ohne unseren ganzen Staat über den Haufen zu werfen. Was ich am liebsten hätte ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
Ich wollte sachliche, für interessierte Menschen nachvollziehbare Gründe.
So wie: Das Geld fehlt woanders?
Ja, zum Beispiel. Wobei das eventuell schwer nachvollziehbar ist, weil es völlig unspezifisch ist.
Es ist wirklich kein komplexer Sachverhalt. Geld ist eine begrenzte und kritische Ressource. Ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung unternimmt weitreichende Bestrebungen, diese Ressource in Massen zu akquirieren und sicherzustellen, dass nur ihr der Zugang zu dieser zur Verfügung steht. Die Konsequenz ist, dass für den Rest der Bevölkerung nicht genug von dieser Ressource übrig bleibt.
Dass das Fehlen finanzieller Mittel in unserer Gesellschaft ein ernstzunehmendes Problem darstellt und dass das langfristige Horten größerer Summen dem Wirtschaftskreislauf schadet, muss hoffentlich nicht erläutert werden.
das Verrückte ist doch dass das gar nicht stimmt
jegliche Begrenzungen von Geld sind rein politisch sich selbst auferlegt
aber momentan führt das eben zu einem Neo-feudalen System bei dem reiche Erben automatisch zur oberen Schicht gehören und jedem unter sich schaden
Danke dass du mein Anliegen ernst nimmst und eine Antwort versuchst.
Ich glaube, alle verstehen dass Kapitalaufhäufung in Hypervermögen bedeutet, dass hinterher einige sehr reich sind. Dass Geld dann woanders fehlt ist weniger klar, weil es ja sehr viel davon gibt. Andere wichtige Nachteile die durch Hypervermögen scheinen unbekannt zu sein.
Die vielen ausbleibenden Antworten auf meine Frage, und auch deine und Guidos Antwort machen aber deutlich, dass eine große Unwissenheit vorherrscht.
Ich habe mal ein Buch, das das Thema etwas untersucht, gelesen und überlege ob ich versuchen sollte eine Kurzzusammenfassung zu schreiben, um der Unwissenheit abzuhelfen.