"Freiwilligendienste"
AKA Ein Jahr lang bezahlt irgendwas arbeiten.
Ein Hohn für die Vielen, die unbezahlt über viel längere Zeiträume gesellschaftlich sinnvolle Dinge unbezahlt freiwillig tun und immer mehr Steine in den Weg gelegt kriegen.
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"Freiwilligendienste"
AKA Ein Jahr lang bezahlt irgendwas arbeiten.
Ein Hohn für die Vielen, die unbezahlt über viel längere Zeiträume gesellschaftlich sinnvolle Dinge unbezahlt freiwillig tun und immer mehr Steine in den Weg gelegt kriegen.
AKA Ein Jahr lang bezahlt irgendwas arbeiten
Naja... Es steht ja noch in den Sternen wie die Vergütung künftig aussieht, aber meine Erfahrung im Bereich Schulbegleitung ist: 35 Wochenstunden hochanspruchsvolle Arbeit für 500 - 600 € Taschengeld im Monat. Die Kinder, mit denen viele Freiwillige da arbeiten, brauchen eigentlich professionelle Schulbegleitung, aber stattdessen werden sie FSJler:innen verheizt. Und das ist eine Inklusionsleistung, bei der sich der Staat freut, ein paar mehr billige Arbeitskräfte zu habe.
FSJ hat also mit "normaler* ehrenamtlicher Arbeit nix zu tun.
Als jemand der ehrenamtlich Arbeitet sollte ich mich freuen, wenn mehr Leute aktiv werden. Wer nen Rechenschieber benutzt hat, beschwert sich auch nicht über die Einführung von Taschenrechnern. Ist die gleiche Debatte wie mit Studienschulden in den USA.
Worst Case müssen die Bezahlten dann die nervige Arbeit machen, während ich mich auf mein Kern-Ehrenamt konzentrieren kann. Und wenn Verein oÄ keine sinnvolle Verwendung finden, holt man halt keine Bezahlten ran.
Ich gehe davon aus, das viele junge Menschen dann vergleichbar mit nem Bufdi im Sportverein/ Musikverein/ FF noch nen Jahr sehr aktiv tätig sind und viele auch nach Ende des Jahres aktiv bleiben.
Ich gehe davon aus, das viele junge Menschen dann vergleichbar mit nem Bufdi im Sportverein/ Musikverein/ FF noch nen Jahr sehr aktiv tätig sind und viele auch nach Ende des Jahres aktiv bleiben.
Meine Erwartungen sind nicht so optimistisch, bin aber auch nicht im Ehrenamt tätig, also vermutlich nicht so gut informiert.
Ich sehe es eher kommen, dass diese "Freiwilligen" dann in Mangelberufe wie Pflege gesteckt werden und dort indirekt in Konkurrenz mit bezahlten gut ausgebildeten Kräften treten, wodurch sich deren Verhandlungskraft für bessere Arbeitsbedingungen verringert. Und ich vermute, dass es sich junge Menschen aufgrund der derzeitigen Entwicklungen immer weniger werden leisten können, langfristig Ehrenämtern nachzugehen.
Ich gehe davon aus, das viele junge Menschen dann vergleichbar mit nem Bufdi im Sportverein/ Musikverein/ FF noch nen Jahr sehr aktiv tätig sind und viele auch nach Ende des Jahres aktiv bleiben.
Meine Erwartungen sind nicht so optimistisch, bin aber auch nicht im Ehrenamt tätig, also vermutlich nicht so gut informiert.
Die Situation ist so, dass die meisten ehrenamtlichen Organisationen weder die Strukturen, noch einen Bedarf für unqualifizierte Vollzeit-Handlanger haben und es praktisch nicht möglich ist, innerhalb der kurzen Zeit, die ein Jahr ist, Leute für mehr als Handlangertätigkeiten auszubilden. Auf die wenigen Stellen, die es trotzdem gibt, bewerben sich dann Leute von überall, dass es so gut wie ausgeschlossen ist, die nach Ende des "Freiwilligen"dienstes zu halten, weil die dann wieder dorthin zurückgehen, wo sie hergekommen sind.
Und ich vermute, dass es sich junge Menschen aufgrund der derzeitigen Entwicklungen immer weniger werden leisten können, langfristig Ehrenämtern nachzugehen.
Einer der vielen Steine, die den Leuten und Organisationen in den Weg gelegt werden.
Macht Sinn., dann lag ich mit meiner Intuition wohl nicht komplett falsch. Was es am meisten braucht wäre nachhaltiges und langfristiges Engagement, dass man durch den "Freiwlligen"dienst wohl eher nicht erreicht. Und selbst wenn die Arbeit günstig/gratis ist, sollte man vermutlich die Kosten der von dir erwähnten Ausbildung vermutlich nicht unterschätzen.
Vor der Aussetzung der Wehrpflicht gab es übrigens einen mit der Realität ehrenamtlicher Organisationen kompatiblen Ersatzdienst. Damals konnte man sich dafür über mehrere (zum Schluss 6) Jahre bei einer ehrenamtlichen Katastrophenschutz-Organisation verpflichten.
Die Dienstzeit war lang genug, dass man währenddessen tatsächlich zu einem wertvollen Mitglied der Organisation werden konnte. Außerdem richtete sich das Angebot weniger an Leute, die einfach irgendwo an einem x-beliebigen Ort mal schnell bezahlt ein Jahr zwischen Schule und Studium überbrücken wollten, sondern an Leute, die langfristig irgendwo bleiben wollten.
Sehr interessant. Das klingt tatsächlich viel nützlicher.
Außerdem richtete sich das Angebot weniger an Leute, die einfach irgendwo an einem x-beliebigen Ort mal schnell bezahlt ein Jahr zwischen Schule und Studium überbrücken wollten, sondern an Leute, die langfristig irgendwo bleiben wollten.
Die große Frage ist hier vermutlich wie sehr das heutzutage noch der Arbeitsrealität entspricht.
Die wichtigere Frage ist, ob man eine "Arbeitsrealität", die Leute zwingt, ständig umzuziehen, überhaupt braucht, denn sie zerstört die Gesellschaft. Und wofür? Dass die 1% noch reicher werden?
Das neue Wehrdienstgesetz konkretisiert bei diesem Fall: Kriegsdienstverweigerer sollen künftig statt eines klassischen Zivildienstes einen Freiwilligendienst leisten – allerdings in einer längeren Dienstdauer als beim Wehrdienst.
Was zum fick?
Nach der Verfassung müssen wir leider erlauben den Wehrdienst zu verweigern (so ein Scheiß auch). Daher werden Verweigerer einfach zu lebenslanger Zwangsarbeit bei Mindestlohn verpflichtet, der Reisepass wird eingezogen und wer sich dann keine Wohnung mehr leisten kann dem wird ein Platz angeboten in einem ... Arbeitslager.
Ihr habt die Wahl.
Es war auch schon "damals" der Fall, dass der Zivildienst länger gedauert hat als der Wehrdienst. Scheißsystem ist Scheißsystem und ein Scheißsystem ändert sich nicht.